Infoveranstaltung: Kommunaler Wärmeplan

Die Stadt Friedrichshafen und das Stadtwerk am See erarbeiten derzeit einen kommunalen Wärmeplan für Friedrichshafen, der die Ziele für die klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040 definiert. Der Entwurf liegt ab 15. November zu Einsicht im Technischen Rathaus und online aus. Am Mittwoch, 6. Dezember wird er bei einer öffentlichen Infoveranstaltung zudem vorgestellt und erläutert.

Die Stadt Friedrichshafen will bis 2040 klimaneutral sein. Dafür muss der Energieverbrauch sinken und der Anteil erneuerbarer Energieträger enorm steigen. Wie das gelingen kann, fasst der Entwurf der kommunalen Wärmeplanung zusammen, dem der Gemeinderat im Oktober zugestimmt hat.

Der kommunale Wärmeplan umfasst eine Bestands- sowie Potenzialanalyse und definiert die Ziele für die klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040. Relevant ist der Wärmeplan insbesondere beim Einbau oder Austausch von Heizungen – sowohl für die Stadtentwicklung als auch für Planungsbüros und Heizungsbetriebe sowie Wohneigentümerinnen und -eigentümer.

Der Entwurf der kommunalen Wärmeplanung liegt von Mittwoch, 15. November bis Montag, 15. Januar im Technischen Rathaus und online unter www.friedrichshafen.de/wärmeplan aus. Bei der öffentlichen Informationsveranstaltung am Mittwoch, 6. Dezember ab 18 Uhr im Hugo-Eckener-Saal des Graf-Zeppelin-Hauses wird der Entwurf vorgestellt und erläutert. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind hierzu herzlich eingeladen.

Zielszenario 2040

Ziel ist es, den Wärmebedarf der Wohn- und Gewerbenutzung durch Gebäudesanierung bis 2040 um 43 Prozent zu reduzieren und die damit vorgegebenen Einsparziele zu erreichen. Hierfür sollen im Stadtgebiert nach und nach Sanierungsgebiete ausgewiesen werden, in denen Wohneigentümerinnen und -eigentümer Förderungen für die energetische Sanierung ihrer Immobilie erhalten.

Der nach Sanierung der sanierungsbedürftigen Gebäude bestehende Wärmebedarf soll zudem über erneuerbare Energiequellen gedeckt werden: zu 62 Prozent über Wärmepumpen, zu 10 Prozent über Solarthermie, zu 20 Prozent über Biomasse und zu 8 Prozent über so genannte grüne Gase, also beispielsweise Biomethan oder Abwärme aus Wasserstoffproduktion. Die Seethermie spielt dabei bei seenahen Gebieten und die Abwärme bei industrienahen Gebieten eine zentrale Rolle. Einige Bereiche wie die Kernstadt, Fallenbrunnen, Manzell und Fischbach sowie Wiggenhausen, Löwental und Ailingen können gemäß Entwurf des kommunalen Wärmeplans außerdem über Nahwärmenetze versorgt werden, wie sie heute etwa in Löwental, in der Nordstadt oder rund um das Berufsschulzentrum bestehen.

Für eine erfolgreiche Wärmewende ist somit die Entwicklung von Seethermieanlagen sowie von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen –insbesondere am Ortsrand zur Versorgung von Wohngebieten – und der Ausbau der Wärmenetze entscheidend.