Historisches

Der Ort gehörte – kirchlich wie weltlich – zum Gemeindebezirk Ailingen, bis er 1937 nach Friedrichshafen eingemeindet wurde

Um 1100 hatte das Kloster Allerheiligen von Schaffhausen dort Besitz, in späteren Jahrhunderten werden das Kloster Petershausen in Konstanz, die Kirchenpflege von St. Nikolaus in Buchhorn, das Kloster Löwental und das Siechenhaus in Buchhorn als Besitzer von Gütern in Allmannsweiler genannt. Der Ort wurde  1937 nach Friedrichshafen eingemeindet.

Einwohner und wichtige Industrie

1838 und 1915 hatte der Weiler nach den Oberamtsbeschreibungen Tettnang 92 bzw. 108 Einwohner, und die Zahl der Hofstellen blieb zwischen 1829 (15 Häuser) und 1925 (17 Häuser) annähernd gleich. Überörtliche Bedeutung erlangte lediglich die in Allmannsweiler im 19. Jahrhundert betriebene Ziegelei, die um 1895/96 zur Dampfziegelei ausgebaut wurde und neben der Ziegelei Grenzhof in Fischbach eine der wichtigeren Industrieanlagen auf diesem Sektor im Oberamtsbezirk Tettnang war. 1912 waren hier 50 Arbeitskräfte beschäftigt, aber schon im Ersten Weltkrieg musste aufgrund sinkender Lehmvorkommen und der Überschuldung des Betriebs die Produktion eingestellt werden.

Vom Boom bis zur Zerstörung der Rüstungsindustrie in Allmannsweiler

Als nach 1933 die Rüstungsindustrie boomte und die Firma Dornier Metallbauten GmbH auf Allmannsweiler Gemarkung in der Nähe des Löwentaler Flughafens ein Werk errichtete und als auch die Firmen Zahnradfabrik AG und Maybach Motorenbau GmbH expandierten, wurde unter anderem auf dem Areal der früheren Dampfziegelei 1942 ein großes Barackenlager für Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene errichtet. Insgesamt umfasste der Lagerkomplex Allmannsweiler vier Standorte mit unterschiedlichen Betreibern: Neben den erwähnten Unternehmen unterhielten hier auch die Luftschiffbau Zeppelin GmbH und diverse Baufirmen Behelfsbauten für ihre Arbeitskräfte.

Ab 1950 entstand im Bereich des Barackenlagers Allmannsweiler eine der ersten Friedrichshafener Siedlungen für Heimatvertriebene und Flüchtlinge. An der Allmannsweiler Straße, auf dem Gelände des 1944 zerstörten Dornierwerks, nahm 1958 zunächst ein SABA-Zweigwerk den Betrieb auf, bevor seit Beginn der 1970er Jahre die Zahnradfabrik AG ein Entwicklungs- und Versuchszentrum (EVZ) errichtete.