Integrationsplan für die Stadt Friedrichshafen

Der Integrationsbeirat hat am 30.01.2020 in öffentlicher Sitzung beschlossen, einen Integrationsplan für die Stadt Friedrichshafen zu erarbeiten.

Der Integrationsplan des Bodenseekreises, an dessen Erarbeitung auch Vertreterinnen und Vertreter der Stadt beteiligt waren, bildet hierfür die Grundlage, ebenso wie das 2019 verabschiedete Positions- und Impulspapier des Städtetages Baden-Württemberg „Integration im Lebensraum Stadt bedeutet gemeinsame Gestaltung von Vielfalt“, die beide an die spezifischen Gegebenheiten vor Ort angepasst wurden.
Die integrationspolitischen Grundsätze, die 2015 für den Bodenseekreis verabschiedet wurden, gelten ebenfalls für den Integrationsplan der Stadt Friedrichshafen:

  1. Integration setzt ein Zusammenleben auf der Grundlage des Grundgesetzes und der Anerkennung gemeinsamer freiheitlich-demokratischer Normen und Regeln voraus.
  2. Die Stadt Friedrichshafen pflegt eine offene Willkommenskultur und wendet sich gegen jede Art von nationaler, ethnischer, kultureller und religiöser Diskriminierung.
  3. Wir verstehen Integration als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
  4. Integration bedeutet, Vielfalt anzuerkennen, als Bereicherung wertzuschätzen und zu gestalten.
  5. Wir sehen interkulturelle Orientierung und Öffnung von Institutionen als eine Voraussetzung für eine funktionierende Vielfaltsgesellschaft.
  6. Die gleichberechtigten Zugangs- und Teilhabemöglichkeiten zu Bildung, Sport, Kultur, Beruf, Wohnraum, sozialen Dienstleistungen und gesundheitlicher Versorgung sind Inhalt gelingender Integrationsarbeit.
  7. Sowohl die Sprachkompetenzen im Deutschen als auch in den Herkunftssprachen sind als Schlüsselressourcen von Integration zu sehen.

Daraus folgt, dass nicht nur Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationsgeschichte Zielgruppe des Integrationsplans sind, sondern die Stadtgesellschaft insgesamt, auch wenn einige der Ziele und Maßnahmen speziell Zugewanderte und/oder Geflüchtete im Sinne eines Nachteilsausgleichs im Blick haben, um gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen.

Querschnittsthemen, die bei allen Zielen und Maßnahmen berücksichtigt werden sollen, sind die gezielte Förderung von Frauen und Mädchen, die Inklusion von Menschen mit Behinderung, die Sicherstellung von Beteiligung und die ökologische und soziale Nachhaltigkeit.
Da Integration ein vielschichtiger, komplexer und von vielen Faktoren abhängiger Prozess ist, an dem ein großes Netzwerk von Akteurinnen und Akteuren sowie die Zugewanderten selbst beteiligt sind, sind die im Folgenden formulierten Ziele auf einen längerfristigen Zeithorizont ausgerichtet. Im Sinne eines Monitorings ist ein jährlicher Fortschrittsbericht geplant, in den der Integrationsbeirat aktiv eingebunden wird.

Ziel: Ein flächendeckendes und an den individuellen Bedarfen orientiertes Angebot, auch in digitaler Form, im Bereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache ist vorhanden und wird von den jeweiligen Zielgruppen genutzt.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse
  • Gewinnung ausgebildeter Lehrkräfte mit Zertifizierung
  • Projekt „Interkulturelle Safari – Auf den Spuren der deutschen Sprache“
  • Jugend-Integrationskurse
  • Integrationskurse mit Alphabetisierung und für Zweitschriftlerner
  • Berufssprachkurse
  • Sprachcafés
  • Konversationskurse
  • Sprachtandems
  • Online-Angebote mit Begleitung
  • Ehrenamtliche Begleitung von Lernenden
  • Sprachkurse zu verschiedenen Tageszeiten
  • Sprachkurse mit Kinderbetreuung
  • Vernetzung der Angebote untereinander
  • Nutzung verschiedener Informationskanäle zur
  • Gewinnung von Teilnehmenden
  • Migrantenorganisationen motivieren ihre Mitglieder zum Spracherwerb

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl und Art der verfügbaren Sprachangebote
  • Anzahl der Teilnehmenden
  • Anzahl und Art der Zertifikate
  • Anzahl der Lehrkräfte mit Zertifizierung
  • Auswertung des Feedbacks der Teilnehmende

Ziel: Trotz sprachlicher Zugangsbarrieren ist die Teilhabe in allen Lebensbereichen möglich.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Erstellung von Dokumenten in Leichter/Einfacher Sprache
  • Erstellung bzw. Vorhalten von mehrsprachigen Dokumenten
  • Dolmetscherpool der Stadt Friedrichshafen
  • Einbindung von Migrantenorganisationen als sprachliche Mittler

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Dokumente in Leichter/Einfacher Sprache
  • Anzahl der mehrsprachigen Dokumente
  • Anzahl der bei Dolmetschereinsätzen nachgefragten Sprachen
  • Anzahl der Dolmetschereinsätze
  • Anzahl der Austauschtreffen

Ziel: Die vorhandenen Angebote an herkunftssprachlichem Unterricht sind transparent und werden bedarfsorientiert ausgebaut. Qualitätskriterien hinsichtlich Inhalten und Didaktik sind berücksichtigt.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse
  • Entwicklung eines Gesamtkonzepts in Zusammenarbeit zwischen Schulen, Migrantenorganisationen, muttersprachlich Lehrenden und anderen Institutionen
  • Erstellung eines einheitlichen Unterrichts-/Bildungsplans für die jeweilige Herkunftssprache mit entsprechenden Lehrbüchern zur

Qualitätssicherung und -entwicklung

  • Zertifizierung der Sprachangebote nach dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER)
  • Gewinnung ausgebildeter Lehrkräfte mit Zertifizierung
  • Bereitstellung von Ressourcen für die Sprachangebote, die die festgelegten Standards erfüllen
  • Sensibilisierung von Eltern zum Thema mehrsprachige Erziehung, Erwerb der Muttersprache, Rolle/Wichtigkeit der Muttersprache

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Sprachkursträger
  • Anzahl der verfügbaren Sprachangebote
  • Anzahl der Teilnehmenden
  • Anzahl und Art der erreichten Zertifikate der Teilnehmenden
  • Gesamtkonzept
  • Anzahl der jeweiligen Herkunftssprachen, für die ein einheitlicher Unterrichts-/Bildungsplan mit entsprechenden Lehrbüchern zur Qualitätssicherung und -entwicklung erstellt wurde.
  • Anzahl der zertifizierten Sprachangebote
  • Anzahl der gewonnenen Lehrkräfte mit Zertifizierung
  • Auswertung des Feedbacks der Teilnehmenden

Ziel: Alle Kinder, deren Familiensprache nicht Deutsch ist, haben die Möglichkeit, spätestens ab dem 2. Lebensjahr eine Kita zu besuchen.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Ausbau der Kita-Plätze
  • Unterstützung zugewanderter Eltern bei der Kitaplatz-Suche unter Berücksichtigung der Mobilität
  • Bildungsmappe bekannt machen
  • Maßnahmen der AG Elternbildung des Forums der Kulturen (Modul Frühkindliche Bildung)

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Kinder in Kitas
  • Anzahl der unbetreuten Kinder

Ziel: Ein schulübergreifendes Konzept für die Stadt Friedrichshafen zum Thema „Integration in der Schule“, das die Themen Digitalisierung und die Folgen der Corona-Pandemie hinsichtlich Bildungsgerechtigkeit berücksichtigt, wird von Vertreterinnen und Vertretern aus Schulen, Stadtverwaltung, Staatlichem Schulamt, Trägern der Integrationsarbeit und Zivilgesellschaft gemeinsam erarbeitet.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Durchführung von Workshops zur Erarbeitung des Konzepts
  • Abstimmung des Konzepts im Integrationsbeirat und Vorlage im Gemeinderat

Indikatoren (Beispiele)

  • Konzept
  • Beschluss Integrationsbeirat
  • Beschluss Gemeinderat

Ziel: Zugewanderte Eltern werden in ihren Kompetenzen gestärkt. Sie begleiten und unterstützen die Bildungsbiografien ihrer Kinder und bringen sich aktiv ins Bildungssystem ein.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Angebote „Rucksack Kita/Schule“, „Griffbereit“, „Zuhause in FN“
  • Stadtteilmütter und -netzwerker als Multiplikatoren
  • Maßnahmen der AG Elternbildung des Forums der Kulturen
  • Empowerment-Angebote
  • Informationsvermittlung über das deutsche Bildungssystem
  • Kurs- und Hilfsangebote von Migrantenorganisationen
  • Bildungsmappe bekannt machen

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Gruppen und der Teilnehmenden
  • Auswertung des Feedbacks der Teilnehmenden
  • Anzahl der Förderprojekte

Ziel: Zugewanderte nutzen bedarfsorientierte Sozialberatung und -begleitung und sind informiert über Möglichkeiten der Arbeitsmarktintegration und Qualifizierung.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Vernetzung der Akteure im Handlungsfeld
  • Herstellung von Transparenz bzgl. des Angebots
  • Fortführung und Weiterentwicklung der Tischmesse für Menschen mit Migrationshintergrund an den beruflichen Schulen
  • Migrantenorganisationen motivieren ihre Mitglieder zum lebenslangen Lernen

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Angebote im Bereich der Arbeitsmarktintegration und Qualifizierung in Friedrichshafen sowie Anzahl der Teilnehmenden
  • Auswertung des Feedbacks der Teilnehmenden
  • Anzahl der Austauschtreffen
  • Anzahl der Teilnehmenden aus der Zielgruppe an der Tischmesse
  • Anzahl der Informations- und Beratungsstände sowie Anzahl der Stände der Unternehmen bei der
  • Tischmesse

Ziel: Migrantenorganisationen sind in der Umsetzung ihrer Aktivitäten und Angebote im Bereich Arbeit und Qualifizierung für Zugewanderte gestärkt.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Erstellung einer Übersicht über bereits vorhandene Angebote und Ressourcen der
  • Migrantenorganisationen
  • Ermittlung der Bedarfe und Wünsche
  • Vermittlung geeigneter Unterstützungs- und Finanzierungsmöglichkeiten
  • Unterstützung bei Projektanträgen
  • Austausch und Informationen über Veranstaltungsformate, Methoden, Möglichkeiten von digitalen Angeboten, …

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der durchgeführten Aktivitäten und Angebote von Migrantenorganisationen im Bereich Arbeit und Qualifizierung in Friedrichshafen
  • Anzahl der Teilnehmenden
  • Anzahl der Projektanträge und Erfolgsquote
  • Anzahl der Schulungen für Migrantenorganisationen sowie Anzahl und Auswertung des Feedbacks der Teilnehmenden

Ziel: Zugewanderte und Geflüchtete als besonders vulnerable Gruppe bzgl. der Folgen der Corona-Pandemie für die Arbeitsmarktintegration erhalten bedarfsorientierte Unterstützungsangebote.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Situationsanalyse
  • Vernetzung der Akteure im Handlungsfeld
  • Herstellung von Transparenz bzgl. des Angebots
  • Beratende Unterstützung durch das Integrationsmanagement und Weiterleitung an die zuständigen Stellen im Bereich Arbeitsmarkt und Qualifizierung

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl an bedarfsorientierten Angeboten im Bereich Arbeit und Qualifizierung in Friedrichshafen
  • Anzahl der Beratungsgespräche im Integrationsmanagement zum Thema Arbeit
  • Anzahl an Weiterleitungen durch das Integrationsmanagement an zuständige Stellen im Bereich Arbeitsmarkt und Qualifizierung

Ziel: Geflüchtete in der Anschlussunterbringung sind dezentral untergebracht.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Bau von geeignetem Wohnraum
  • Nachverdichtung

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der dezentral untergebrachten Geflüchteten
  • Anzahl der verfügbaren Flächen

Ziel: Eine bedarfsgerechte Betreuung aller Anschlussuntergebrachten durch die Stadtverwaltung wird sichergestellt.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Verstetigung des Integrationsmanagements
  • Weiterführung der Betreuung durch AVL und BSO
  • Etablierung von Hausleitungen in Sammelunterkünften

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Personalstellen für Integrationsmanagement, Betreuung und Hausleitung
  • Statistiken des Integrationsmanagements, von AVL und BSO

Ziel: Alle geeigneten von der Stadtverwaltung untergebrachten Geflüchteten in Anschlussunterbringung werden in ein Mietverhältnis mit den Wohnungsgebern überführt.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Bau von geeignetem Wohnraum
  • Nachverdichtung
  • Kooperation zwischen Wohnbaugesellschaften und Stadtverwaltung
  • Verstetigung des Mieterführerscheins

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Mietverhältnisse
  • Anzahl der verfügbaren Flächen
  • Anzahl der Personalstellen und Budget für den Mieterführerschein

Ziel: Zugewanderte haben Zugang zu altersgerechten Wohnformen einschließlich der damit verbundenen Unterstützungsleistungen und nehmen diese in Anspruch.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse
  • Transparenz der Angebote
  • Kultursensible und mehrsprachige Informationen und Beratungsangebote
  • Inter- und transkulturelle Schulungen für Personal der Anbietenden von altersgerechtem Wohnen

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der zugewanderten Bewohnerinnen und Bewohner in altersgerechten Wohnformen
  • Anzahl und Art der Informations- und Beratungsangebote
  • Anzahl der Schulungen, der Teilnehmenden und Auswertung des Feedbacks
  • Anzahl der Anbietenden von altersgerechtem Wohnen, die inter- und transkulturelle Schulungen anbieten

Ziel: Die gesundheitliche Versorgung von Zugewanderten insbesondere bezüglich psychischer Gesundheit ist sichergestellt.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Vernetzung der Akteure im Handlungsfeld
  • Erstellung einer Übersicht über bereits vorhandene Angebote und Strukturen der Gesundheitsversorgung
  • Ermittlung der Bedarfe dieser Zielgruppe und Abgleich mit bestehenden Angeboten
  • Ausbau der bestehenden Angebote
  • Zuführung der Zielgruppe zu bestehenden Angeboten
  • Abbau von Zugangshemmnissen
  • Etablierung von bedarfsorientierten niederschwelligen Angeboten

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Austauschtreffen
  • Anzahl der Angebote
  • Anzahl der erfolgreichen Vermittlungen

Ziel: Zugewanderte haben einen gleichberechtigten Zugang zum Gesundheitssystem und nehmen bedarfsorientierte Angebote zur Gesundheitsförderung in Anspruch.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Vernetzung der Akteure im Handlungsfeld
  • Bedarfsanalyse
  • Etablierung bedarfsorientierter Angebote
  • Mehrsprachige Information über Gesundheitsangebote durch die Krankenkassen

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Angebote
  • Anzahl und Art der mehrsprachigen Information

Ziel: Zugewanderte werden über alle vorhandenen Betreuungsangebote im ambulanten, teilstationären und stationären Bereich kultursensibel und mehrsprachig beraten und können auf dieser Grundlage informierte Entscheidungen treffen.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Erstellung einer Übersicht aller vorhandenen Betreuungsangebote im ambulanten, teilstationären und stationären Bereich sowie von kultursensiblen und mehrsprachigen Informations- und Beratungsangeboten
  • Vernetzung der Akteure
  • Etablierung kultursensibler und mehrsprachiger Beratungsangebote

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Vernetzungstreffen
  • Anzahl der Beratungsangebote

Ziel: Demokratische und rechtsstaatliche Prinzipien werden von allen gesellschaftlichen Gruppen eingehalten und gelebt, sowohl in der persönlichen Begegnung als auch im virtuellen Raum. Das gesellschaftliche Zusammenleben ist geprägt von gegenseitiger Akzeptanz und der friedlichen Aushandlung von Gegensätzen.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Teilnahme der Stadt Friedrichshafen am Bundesprogramm „Demokratie leben“ als „Partnerschaft für Demokratie“
  • Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie“
  • Angebote zur Prävention von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und von demokratie- und rechtsstaatsfeindlichen Phänomene, insbesondere von Antisemitismus, Antiziganismus und Islamfeindlichkeit
  • Exkursionen zu KZ-Gedenkstätten in Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen
  • Veranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag
  • Information über zeitgenössisches Leben in Deutschland unter Einbeziehung junger Jüdinnen undJuden
  • Einbeziehung von Musliminnen und Muslimen bei Maßnahmen gegen Antisemitismus
  • Begegnungsformate mit Sinti und Roma (Zeitzeuginnen und –zeugen des Holocaust und junge Menschen)
  • Begegnungsformate über Musik
  • Zusammenarbeit zwischen der Stadt und den Glaubensgemeinschaften
  • geistliche Betreuung in der Justizvollzugsanstalt u.a. durch Imame: pädagogische Ausbildung von Gefängnisseelsorgenden und Abklärung der Rahmenbedingungen ihres Einsatzes
  • Kampagnen zur Demokratie-Stärkung
  • Regionale Vernetzung z.B. mit jüdischen Gemeinden oder Organisationen von Sinti und Roma

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Maßnahmen und Angebote
  • Anzahl der Teilnehmenden und Auswertung von deren Feedback
  • Anzahl der durchgeführten Kampagnen

Ziel: Zugewanderte können ihre kulturelle und religiöse Identität im Rahmen des deutschen Grundgesetzes wahren.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Orientierungskurse
  • Informationen über Demokratie und Deutschlands Weg dorthin für Geflüchtete, die in den letzten Jahren zugewandert sind
  • Maßnahmen zur Stärkung von Zivilcourage
  • Maßnahmen zum Empowerment von Angehörigen kultureller und religiöser Minderheiten

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Orientierungskurse, der Teilnehmenden und Auswertung des Feedbacks
  • Anzahl der Maßnahmen, der Teilnehmenden und Auswertung des Feedbacks

Ziel: Das WIR-Gefühl in der Stadtgesellschaft und die gemeinsame Identität sind eine stabile Basis gegen Ausgrenzung und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, insbesondere gegen Verschwörungsmythen. Die kulturelle und religiöse Vielfalt wird als Bereicherung erlebt.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Teilnahme der Stadt Friedrichshafen am Bundesprogramm „Demokratie leben“ als „Partnerschaft für Demokratie“
  • Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie“
  • Positive Darstellung kultureller und religiöser Vielfalt in verschiedenen Medien
  • Ausstellung zur Aufarbeitung der Zuwanderungsgeschichte der Stadt Friedrichshafens und Darstellung des Beitrags von Migrantenorganisationen
  • Schaffung von Begegnungsräumen und Partizipationsformaten
  • Faktencheck zu Extremismusprävention
  • Durchführung von Workshops zu interreligiösen Kompetenzen von Fachkräften, insb. an Schulen

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Maßnahmen, der Teilnehmenden und Auswertung des Feedbacks
  • Auswertung der Beiträge in den Medien
  • Anzahl der Begegnungsräume und Partizipationsformate und Auswertung von deren Nutzung

Ziel: Alle Einwohnerinnen und Einwohner fühlen sich unabhängig von Herkunft, Kultur, Nationalität, Religion, Geschlecht, Alter, Gesundheitszustand und Behinderung informiert, sicher und akzeptiert. Sie identifizieren sich mit der Stadt.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Teilnahme der Stadt Friedrichshafen am Bundesprogramm „Demokratie leben“ als „Partnerschaft für Demokratie“
  • Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie“
  • Bedarfsorientierte Maßnahmen für besonders schutzbedürftige Gruppen
  • Initiierung eines Dialogs über Sicherheit und Extremismusprävention
  • Existierende Angebote publik machen

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Maßnahmen, der Teilnehmenden und Auswertung des Feedbacks
  • Veröffentlichung der Angebote

Ziel: Die Interkulturelle Orientierung ist als strategische Funktion im Leitbild der Stadt Friedrichshafen verankert.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Entwicklung eines Argumentationspapiers, welches die Interkulturelle Orientierung im Leitbild begründet
  • Interne Gespräche mit den zuständigen Stellen
  • Einrichtung einer verwaltungsinternen Antidiskriminierungsstelle

Indikatoren (Beispiele)

  • Überarbeitetes Leitbild
  • Anzahl der Personalstellen für die Antidiskriminierungsstelle

Ziel: Bereichsübergreifende Angebote an interkulturellen Fortbildungen für Verwaltungen, Organisationen und sonstige Institutionen sind vorhanden und werden von Arbeitgeberseite unterstützt und gefördert.

Maßnahmen (Beispiele)

  • (Kooperative) Teilnahme an Projektausschreibungen, die interkulturelle Fortbildungen fördern
  • Aufnahme der interkulturellen Fortbildungen für Mitarbeitende der Stadtverwaltung in Lehrgänge für Führungskräfte und in das zentrale Fortbildungsprogramm inkl. (Teil-)Freistellung
  • Verpflichtende Teilnahme von Auszubildenden der Verwaltungsberufe in der Stadtverwaltung an interkulturellen Fortbildungen im Rahmen der transnationalen AG „Vielfalt am Bodensee“
  • Außerschulische interkulturelle Lehrgänge für Azubis, FSJler und Bufdis der Stadtverwaltung
  • Publikation von „good-practice-Beispielen“

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Veranstaltungen und der Teilnehmenden sowie Auswertung des Feedbacks

Ziel: Bewerberinnen und Bewerber mit Migrationshintergrund werden in Stellenausschreibungen explizit angesprochen.

Maßnahmen (Beispiele)

  • In der Stadtverwaltung wird in internen Kooperationsgesprächen angeregt, den Zusatz „Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund sind ausdrücklich gewünscht“ den Stellenausschreibungen hinzuzufügen.
  • Publikation der Erfolge


Indikatoren (Beispiele)

  • Stellenausschreibungen

Ziel: Das Interkulturelle Stadtfest wird als offene und vielfältige Veranstaltung von der Stadtgesellschaft anerkannt, wertgeschätzt und zahlreich besucht.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Motivierung neu gegründeter Kulturvereine zur Mitwirkung
  • Vielfältiges Bühnenprogramm
  • Mitgestaltungsmöglichkeiten für interessierte Gruppen und Vereine sowie Einwohnerinnen und Einwohner
  • Einbeziehung des Forums der Kulturen in die Programmgestaltung
  • Besucherbefragungen

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Anmeldungen
  • Anzahl der Besucherinnen und Besucher
  • Rückmeldungen über Presseberichte
  • Auswertung der Besucherbefragung
  • Anzahl der Personalstellen für die Organisation des Interkulturellen Stadtfests
  • Budget für die Ausrichtung des Interkulturellen Stadtfests

Ziel: Der Integrationsbeirat ist an integrationsrelevanten politischen Entscheidungen aktiv beteiligt und nimmt dabei Anliegen und Impulse aus dem Forum der Kulturen und dem Forum der Religionen verbindlich auf.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Weitergabe von Anliegen und Impulsen aus dem Forum der Kulturen und dem Forum der Religionen an den Integrationsbeirat
  • Frühzeitige Einbringung integrationsrelevanter Themen in den Integrationsbeirat

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Themen

Ziel: Die integrationspolitischen Gremien nutzen digitale Möglichkeiten der Beteiligung.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Durchführung von hybriden und digitalen Veranstaltungen Indikatoren (Beispiele)
  • Anzahl der Veranstaltungen und Teilnehmenden sowie Auswertung des Feedbacks

Ziel: Die Stadtgesellschaft unterstützt die politische Beteiligung von Zugewanderten.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Analyse von Zugangsmöglichkeiten zu Wählerinnen und Wählern mit Migrationshintergrund
  • Niederschwellige Informationsmaßnahmen für Wählerinnen und Wähler mit Migrationshintergrund im Vorfeld von Wahlen
  • Information und Aufklärung über politische Beteiligungsmöglichkeiten durch bürgerschaftlich Engagierte

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Maßnahmen und Teilnehmenden sowie Auswertung des Feedbacks

Ziel: Zugewanderte nutzen die Möglichkeit, durch eigene politische Beteiligung an demokratischen Prozessen teilzuhaben. Sie kennen und schätzen die Grundwerte unserer Demokratie und der freiheitlich demokratischen Grundordnung.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Initiierung von Beteiligungsprozessen durch die Kommunalpolitik, insbesondere den Integrationsbeirat
  • Information und Aufklärung über politische Beteiligungsmöglichkeiten durch bürgerschaftlich Engagierte
  • Patenschaften für politisch interessierte Zugewanderte durch Gemeinderatsmitglieder

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Maßnahmen und Teilnehmenden sowie Auswertung des Feedbacks

Ziel: Es gibt eine Charta der Religionen und das Forum der Religionen identifiziert sich damit.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Gemeinsame Werte erarbeiten
  • Veröffentlichung der Werte nach innen und außen
  • Verbindlichkeit schaffen

Indikatoren (Beispiele)

  • Von allen Mitgliedern unterschriebene Charta
  • Veröffentlichung der Charta

Ziel: Das Forum der Religionen pflegt eine offene und respektvolle Gesprächskultur und setzt sich mit kritischen Themen auseinander.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Durchführung von Workshops zu Themen wie z.B. Frauenrechte, Umgang mit Frauen, Schwierigkeiten innerhalb der Religion, Umgang mit extremistischen Tendenzen, sexuelle Orientierung
  • Rainbow-AG

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Maßnahmen und Teilnehmenden sowie Auswertung des Feedbacks

Ziel: Es gibt gemeinsame Feste, sodass die religiöse Vielfalt wahrgenommen und die Gemeinsamkeit gefördert wird.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Durchführung von Begegnungsfesten
  • Beitrag des Forums der Religionen auf dem interkulturellen Stadtfest
  • Dokumentarfilm zu den gemeinsamen Festen

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Maßnahmen und Teilnehmenden sowie Auswertung des Feedbacks
  • Dokumentarfilm

Ziel: Das Forum der Religionen stellt sich aktiv nach außen hin als Gemeinschaft dar, um Vorurteile bzgl. Religionen abzubauen und ein friedliches Zusammenleben in der Stadt zu fördern.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Durchführung gemeinsamer interreligiöser Projekte wie Tag der offenen Tür (zeitgleich), lange Nacht der Religionen, multireligiöses Friedensgebet, Austausch über religiöse Literatur
  • Erstellung einer Liste von Ansprechpersonen der Glaubensgemeinschaften Indikatoren (Beispiele)
  • Anzahl der Maßnahmen und Teilnehmenden sowie Auswertung des Feedbacks
  • Liste

Ziel: Der Anteil der Zugewanderten in der Stadtgesellschaft spiegelt sich in den Vereinen wider.

Maßnahmen (Beispiele)

  • „Schnupperangebote“ schaffen, um Zugang zu Vereinen zu vereinfachen
  • Vereine sensibilisieren im Hinblick auf „Integration durch Sport“

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Austauschtreffen mit Vereinen
  • Anzahl der zugewanderten Vereinsmitglieder

Ziel: Begegnungsstätten und Räumlichkeiten für ein soziales und kulturelles Miteinander auch unter Pandemie-Bedingungen sind vorhanden.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Bestandsaufnahme der Begegnungsstätten und Räumlichkeiten
  • Neue geeignete Begegnungsstätten und Räumlichkeiten erschließen und vermitteln
  • Vereine mit Räumen stellen anderen Vereinen/Initiativen ohne eigene Räume unter festgelegten Bedingungen Räume zur Verfügung
  • Verpflichtung geförderter Vereine, 1-2 Mal im Jahr unter festgelegten Bedingungen ihre Räume zur Verfügung zu stellen
  • neue Räumlichkeiten, die gemeinsam für Veranstaltungen genutzt werden können

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der genutzten Begegnungsstätten und Räumlichkeiten
  • Anzahl der Vereine/Initiativen, die die Räume nutzen

Ziel: Möglichkeiten zur aktiven Teilhabe und Mitgestaltung des interkulturellen bürgerschaftlichen Engagements, auch in digitaler Form, werden von Zugewanderten wahrgenommen.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Einsatz von Ehrenamtlichen mit Migrationshintergrund als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für interkulturelles bürgerschaftliches Engagement
  • Schulungen zur Stärkung der digitalen Kompetenzen im interkulturellen bürgerschaftlichen Engagement
  • Befragung von interkulturell bürgerschaftlich Engagierten


Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
  • Anzahl der Schulungen und der Teilnehmenden sowie Auswertung des Feedbacks
  • Auswertung der Befragung

Ziel: Migrantenorganisationen sind in ihrer Selbstorganisation gestärkt, insbesondere im Hinblick auf die Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie und auf Digitalisierungsprozesse.

Maßnahmen (Beispiele)

  • Vermittlung geeigneter Unterstützungs- und Finanzierungsmöglichkeiten
  • Bedarfsorientierte Schulungen für Migrantenorganisationen
  • Unterstützung bei Projektanträgen
  • Gegenseitige Unterstützung der Migrantenorganisationen untereinander
  • Gewinnung von Sponsorinnen und Sponsoren für Migrantenorganisationen
  • feste Ansprechpersonen bei Migrantenorganisationen für die Themenfelder Öffentlichkeitsarbeit, Finanzen, Digitalisierung etc. zur Verbesserung der Kommunikation untereinander wie auch zur Stadtverwaltung

Indikatoren (Beispiele)

  • Anzahl der Projektanträge und Erfolgsquote
  • Anzahl der Schulungen für Migrantenorganisationen sowie Anzahl und Auswertung des Feedbacks der Teilnehmenden
  • Anzahl der Sponsorinnen und Sponsoren
  • Übersicht der Ansprechpersonen
  • Anzahl der Personalstellen für die Stärkung der Migrantenorganisationen

Kontakt

Abteilung Integration
Adenauerplatz 1
88045 Friedrichshafen
Tel. +49 7541 203 52020
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