Förderpreis für junge Künstlerinnen und Künstler

Die Förderpreise für junge Künstlerinnen und Künstler der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen gehen für das Jahr 2025 an Ida Kododji-Traore (Bildende Künste) und Juliane Sauter (Film).

Portraitbild Frau mit Mütze
Ida Kododji-Traore (Foto: privat)

„Ich gratuliere den beiden Preisträgerinnen herzlich zu dieser Auszeichnung und freue mich, dass wir mit dem Förderpreis zwei vielversprechende Stimmen aus der Region auf ihrem weiteren künstlerischen Weg unterstützen können“, so Bürgermeister Andreas Hein.

Ida Kododji-Traore ist 2004 geboren, studiert Freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und befindet sich aktuell im Auslandssemester in Antwerpen. Zuvor besuchte sie das Karl-Maybach-Gymnasium in Friedrichshafen sowie die Jugendkunstschule Bodenseekreis. Ihre künstlerische Sprache ist ebenso klar wie vielschichtig. Zwischen Malerei, Fotografie und Drucktechnik behandelt sie Themen wie kulturelle Identität, kollektive Zugehörigkeit und individuelle Sichtbarkeit – stets mit einem feinen Gespür für Atmosphäre und gesellschaftliche Fragestellungen.

Ein zentrales Motiv ihrer Arbeit ist Kleidung als Träger von Geschichte, Stolz, Tradition – und auch Unsichtbarkeit. In Projekten wie „Rashidas Hochzeit“ verbindet sie persönliche Perspektiven mit universellen Fragen nach Zugehörigkeit, Sichtbarkeit und kulturellem Erbe. Ihre Werke fordern zur Auseinandersetzung heraus – voller poetischer Kraft und künstlerischer Eigenständigkeit.

Die Jury würdigt Ida Kododji-Traore für ihren offenen, forschenden Blick und ihre Fähigkeit, Ambivalenzen als kreative Ressource zu nutzen. Ihre Arbeiten seien „vielstimmig, reflektiert und zugleich von beeindruckender Eigenständigkeit“ – ein vielversprechender Beginn einer künstlerischen Laufbahn mit großer Strahlkraft.

Die Friedrichshafener Diplom-Regisseurin und Drehbuchautorin Juliane Sauter ist 1995 geboren und studierte an der renommierten Filmakademie Baden-Württemberg, an der UCLA in Los Angeles sowie an der Documentary Campus Masterschool. Ihre Filme zeichnen sich durch eine besondere emotionale Präzision, poetische Bildsprache und tiefes Verständnis für narrative Strukturen aus.

Mit ihrem aktuellen Dokumentarfilm „Primadonna or Nothing“, der 2025 beim DOK.fest München mit dem 2. Platz des Publikumspreises ausgezeichnet wurde, wirft sie einen eindrucksvollen Blick hinter die glänzende Fassade der Opernwelt. Der Film begleitet drei Sängerinnen auf ihrem Weg zwischen künstlerischem Streben, Selbstzweifeln und der Würde des Scheiterns – ein bewegendes Porträt über das Menschsein in einer leistungsorientierten Gesellschaft.

Die Jury hebt insbesondere Sauters Haltung hervor: ihre Bereitschaft hinzusehen, zuzuhören und filmische Räume zu schaffen, in denen komplexe Figuren in ihrer Tiefe ernst genommen werden. Neben Dokumentarfilmen arbeitet sie derzeit an ihrem ersten szenischen Langfilm über die sogenannten „Schwabenkinder“.

Mit dieser Auszeichnung wird nicht nur ihr technisches Können, sondern vor allem ihr künstlerisches Engagement und ihre erzählerische Sensibilität gewürdigt. Juliane Sauter stehe – so die Jury – für „ein filmisches Erzählen mit Relevanz, Mut und Tiefgang“.

Förderpreis wird seit 2001 vergeben

Der seit 2001 vergebene Förderpreis für junge Künstlerinnen und Künstler hat das Ziel, den Ausgezeichneten die Möglichkeit zu bieten, ihre künstlerische Entwicklung voranzutreiben, besondere Projekte zu realisieren und ihre Arbeiten einem breiteren Publikum zu präsentieren.

Die Jury des Förderpreises hat aus den Bewerbungen zwei junge Künstlerinnen ausgewählt. Beide Preisträgerinnen erhalten jeweils 2.500 Euro aus Mitteln der Zeppelin-Stiftung. Die Preisverleihung findet im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums des Graf-Zeppelin-Hauses am 18. Oktober 2025 um 18 Uhr im Graf-Zeppelin-Haus statt. Die Preisträgerinnen geben dabei Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen. Der Eintritt ist frei. Es wird um eine Anmeldung über das Kulturbüro, E-Mail , gebeten.

Vorsitzender der Jury ist Bürgermeister Andreas Hein.  Die weiteren vom Kultur- und Sozialausschuss gewählten Jury-Mitglieder sind Brigitte Meßmer (Künstlerin, Kunstlehrerin, Koordination Galerie Kunsthaus Caserne), Natascha Maier (Autorin, Künstlerin, Grafikerin), Professor Dr. Jan Söffner (Lehrstuhl für Kulturtheorie und -analyse an der Zeppelin Universität) und Michael T. Otto (Trompeter und Komponist).

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