Trauer um ehemaligen Stadtrat Wolfgang Stuckenbrock

Der frühere Stadtrat Wolfgang Stuckenbrock ist am 11. Mai 2025 im Alter von 95 Jahren verstorben. Bis 1999 war er 37 Jahre lang im Friedrichshafener Gemeinderat aktiv.
Porträtfoto Wolfgang Stuckenbrock (Archivfoto 2007_privat_sw)
Wolfgang Stuckenbrock (Archivfoto 2007_privat)

Erstmals war Wolfgang Stuckenbrock 1962 in den Gemeinderat gewählt worden. Er war für die SPD-Fraktion Mitglied im Technischen Ausschuss, im Umlegungsausschuss und im Krankenhausauschuss. Außerdem war er im Aufsichtsrat der Technischen Werke Friedrichshafen GmbH (TWF). Wolfgang Stuckenbrock war von 1968 bis 1989 Vorsitzender der SPD-Fraktion und war 23 Jahre lang ehrenamtlicher Vertreter des Oberbürgermeisters. 1999 verzichtete er auf eine erneute Kandidatur für den Gemeinderat.

Während der 37 Jahre im Gemeinderat prägte er die Entwicklung Friedrichshafens mit. Wolfgang Stuckenbrock war ein versierter Praktiker, der sehr sachorientiert die anstehenden Projekte auf ihre Machbarkeit prüfte und betrachtete. 

Aufgrund seiner ruhigen und sachlichen Arbeitsweise und Argumentation war Wolfgang Stuckenbrock im Gemeinderat sehr geschätzt und anerkannt. Besonders stark engagierte er sich im Krankenhausausschuss und war deshalb über das Geschehen im Krankenhaus stets informiert. Wolfgang Stuckenbrock gab viele wertvolle Anregungen und Hinweise und hat sich ganz besonders bei der baulichen Weiterentwicklung des Krankenhauses mit Sach- und Fachverstand eingebracht. Ganz besonders setzte er sich für die Interessen des Personals ein.

Er half überall dort, wo Not am Mann war: Wolfgang Stuckenbrock engagierte sich für den Verein „Frauen helfen Frauen“, setzte sich für ein Haus für die Jugend ein und unterstützte den Bau des Graf-Zeppelin-Hauses an seinem heutigen Standort.

Von 1978 bis 2004 war Wolfgang Stuckenbrock als erfahrener Architekt zudem Vorsitzender des Gutachterausschusses der Verwaltungsgemeinschaft Friedrichshafen-Immenstaad. Besonders hervorzuheben sind dabei seine Bewertungen der ehemaligen militärischen Liegenschaften, das Gebäude der Löwentalkaserne, die Flakkaserne Fallenbrunnen, die Franzosenwohnungen an der Hochstraße und das Flugplatzgelände. Durch seine soliden und sachgerechten Bewertungen konnten gute Verhandlungsergebnisse für die Stadt erzielt werden. Seine überzeugende Sachkunde und umfassende Kenntnis des Häfler Grundstücksmarktes waren bei der Beurteilung auch schwieriger Fälle immer eine große Hilfe.

Für sein außerordentliches Engagement wurde Wolfgang Stuckenbrock am 6. April 2000 mit der Ehrenmedaille der Stadt Friedrichshafen ausgezeichnet. Außerdem erhielt er die Willy-Brandt-Medaille sowie für sein soziales Wirken das Bundesverdienstkreuz. Für seine Verdienste um die Dialysestation in Friedrichshafen wurde er mit der Staufermedaille des Landes ausgezeichnet.