Stadt warnt vor Umweltgefahren

Die Aussichtsplattform im Eriskircher Ried ist ein beliebtes Ziel, um romantische Fotos beispielsweise bei Hochzeiten zu machen. Leider werden die Einwegartikel und Verpackungen nicht wieder mitgenommen, sondern einfach weggeworfen.

Weg mit Steinen, Blättern und künstlichen Rosenblättern
Kein Einzelfall: Auf den Wegen rund um die Aussichtsplattform im Eriskircher Ried werden häufig Fotos bei Hochzeiten oder anderen Familienfeiern gemacht. Leider werden die Einwegartikel, wie beispielsweise künstliche Rosenblätter, nicht wieder aufgesammelt und mitgenommen, sondern einfach liegen gelassen.

Die Mitarbeitenden im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) der Stadt Friedrichshafen haben im Eriskircher Ried erneut künstliche Blütenblätter entdeckt und entfernt. Die Rosenblätter lagen rund um die Aussichtsplattform verstreut und reichten bis hinunter zum Bodenseeufer. Bei Regen wären sie leicht in den See gespült worden.

Hier handelt es sich leider nicht um einen Einzelfall. Immer wieder bleibt nach privaten Feiern Dekoration zurück, die anschließend in mühevoller Arbeit aus dem Naturschutzgebiet entfernt werden muss. Dabei haben solche Materialien dort grundsätzlich nichts verloren: Sie bestehen meist aus Kunststoff oder anderen schwer abbaubaren Stoffen und können Boden, Wasser und Tiere erheblich belasten.

Kunststoffe zerfallen mit der Zeit in Mikroplastik. Diese winzigen Partikel gelangen leicht in den Bodensee und können von Fischen oder Vögeln aufgenommen werden. Welche langfristigen Folgen Mikroplastik für Ökosysteme und Organismen hat, ist weiterhin nicht abschließend erforscht.

„Das Eriskircher Ried ist eines der wertvollsten Schutzgebiete am Bodensee und Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Umso wichtiger ist es, achtsam mit der Natur umzugehen und keinen Müll zurückzulassen“, betont die Stadtförsterin Karin Beer.

Wer in der Natur Blüten verstreuen möchte, sollte auf echte, unbehandelte Blütenblätter zurückgreifen. Noch schöner sei es jedoch, die Natur in ihrem ursprünglichen Zustand zu genießen. Die Aussichtsplattform biete ohnehin eine beeindruckende Kulisse – ganz ohne künstliche Dekoration.

Die Stadt Friedrichshafen appelliert an alle Besucherinnen und Besucher, ihren Müll mitzunehmen und Rücksicht auf die Natur zu nehmen. Nur so könne die besondere Atmosphäre und Schönheit des Eriskircher Rieds für Mensch und Tier erhalten bleiben.