Orange the world: Intern. Tag gegen Gewalt an Frauen
Ein klares Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen – Stadt Friedrichshafen beteiligt sich an weltweiter Aktion
Mit verschiedenen Aktionen in Friedrichshafen und im Bodenseekreis wird am Dienstag, 25. November auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen aufmerksam gemacht. Die Stadt Friedrichshafen bietet rund um dieses wichtige Thema nicht nur während der Orange Days, sondern auch in den Tagen davor, ein interessantes Programm.
„Gewalt gegen Frauen ist leider immer noch weit verbreitet. Oft hinter verschlossenen Türen und nicht sichtbar für andere. Mit unseren Aktionen rund um den Orange Day wollen wir deutlich machen, dass für Gewalt gegen Frauen und Mädchen in unserer Stadt und im Bodenseekreis kein Platz ist“, so die Organisatorinnen des Arbeitskreises „Frauen Bodenseekreis“.
Um auf das gesellschaftliche Problem der Gewalt gegen Frauen aufmerksam und um Kontaktstellen und Hilfsangebote bekannt zu machen, hat sich die Stabsstelle Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Friedrichshafen mit vielen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern besondere Aktionen überlegt.
Veranstaltungen und Aktionen
Am Dienstag, 18. November, 17 Uhr wird das Projekt „Clothesline“ im Kiesel im k42, Karlstraße 42, eröffnet. Dazu findet im Medienhaus am See bis Mittwoch, 10. Dezember eine Ausstellung statt, mit T-Shirts, die persönliche Geschichten von Frauen erzählen, die körperliche und psychische Gewalt erleben mussten. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt von Polizeipräsidium Ravensburg, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Friedrichshafen und dem Medienhaus am See und kann bis Mittwoch, 10. Dezember während der Öffnungszeiten im Medienhaus am See besucht werden.
Ab Samstag, 22. November bis Mittwoch, 10. Dezember bietet das Medienhaus am See im ersten Obergeschoss einen Büchertisch „Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ an. Die Bücher können ausgeliehen werden.
Einen Online-Vortrag mit Dr. Luise F. Pusch mit dem Titel „Gewalt in der Sprache – wie Worte wirken“ gibt es am Donnerstag, 20. November, 19 Uhr. Sprache ist nicht nur ein Mittel der Verständigung. Sprache spiegelt auch Machtverhältnisse wider. Hinter Formulierungen verstecken sich oft Diskriminierungen, Herabwürdigungen und unbewusste Ausgrenzungen. Der Online-Vortrag ist kostenlos und kann bis 20.30 Uhr online per Zoom verfolgt werden. Eine Anmeldung ist bis Dienstag, 18. November unter www.keb-fn.de oder per E-Mail an info@keb-fn.de möglich. Der Vortrag wird vom Medienhaus am See, dem Kulturbüro, der Bodenseebibliothek mit Stadtarchiv, von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Friedrichshafen in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung Bodenseekreis (keb) organisiert.
„Nein heißt Nein“: Am Samstag, 22. November, 10 Uhr bis 14 Uhr, können Frauen und Mädchen ab 16 Jahren mit und ohne Behinderung an einem inklusiven Selbstbehauptungskurs in der Margaretenstraße 41 in Friedrichshafen teilnehmen. In dem Kurs geht es um Mut und Stärke: Ich kann Stopp sagen. Ich kann mich wehren. Ich kann Hilfe holen und ich weiß, wer mir hilft.
Ebenfalls am Samstag, 22. November, 15 bis 18 Uhr, gibt es einen Selbstbehauptungskurs mit dem Titel „Power Girls“ für Mädchen von 9 bis 13 Jahren in der Margaretenstraße 41. Hier können Mädchen mit Spaß, Bewegungen und Übungen zur Selbstbehauptung erlernen. Dadurch werden Selbstvertrauen, Mut und Körpergefühl gestärkt.
Beide Selbstbehauptungskurse sind kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung für beide Angebote ist notwendig bis Donnerstag, 20. November an gleichstellung@friedrichshafen.de oder telefonisch unter 07541 203-53010.
Am Dienstag, 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, informiert der Arbeitskreis „Frauen Bodenseekreis“ von 9 bis 13 Uhr auf dem Wochenmarkt im Charlottenhof und lädt zum Kennenlernen ein. Mit dabei sind die Vertreterinnen der Kontakt- und Beratungsstellen für Frauen der Stadt Friedrichshafen und des Bodenseekreises sowie der polizeilichen Prävention des Bodenseekreises. Von 10 bis 13 Uhr ist auch der ZONTA-Club Bodensee-Allgäu mit Aktionen vor Ort.
Am Donnerstag, 27. November heißt es ab 17 Uhr in der alten Festhalle in der Scheffelstraße 16 „Sicher auftreten, sicher handeln“. Der Verein Gewaltfrei Durchboxen bietet praktische Übungen zur Selbstbehauptung und Selbstverteidigung an. Wer mitmachen möchte, muss sich bis Donnerstag, 20. November unter gleichstellung@friedrichshafen.de oder Telefon 07541 203-53010 anmelden.
Ebenfalls am Donnerstag, 27. November, 17 bis 19 Uhr sind Interessierte zum Tag der offenen Tür in das offene Streetwork MISA Büro der Arkade, Ailinger Straße 117, eingeladen. Es wird außerdem das Biographie-Projekt „Wer wir sind – Geschichten von Menschen aus der Prostitution“ vorgestellt. Das Angebot wird gefördert vom Partnerschaft für Demokratie in Friedrichshafen.
Um 18 Uhr am Donnerstag, 27. November lädt der Soroptimist Club Friedrichshafen/Bodensee ins Gessler 1862 in die Friedrichstraße 53 ein. Die Gäste erwartet ein Afterwork-Kurzvortrag „Orange the World – 16 Tage gegen Gewalt an Frauen“. An diesem Abend werden regionale Hilfsangebote vorgestellt und es kann sich in gemütlicher Runde ausgetauscht werden.
Die vhs Friedrichshafen, Charlottenstraße 12/2, bietet in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Friedrichshafen am Dienstag, 9. Dezember, 17 Uhr einen Vortrag für Frauen und Mädchen an. Der Vortrag „Sicher. Unterwegs. – Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum“ zeigt, wie Risiken realistisch eingeschätzt und Handlungskompetenzen entwickelt werden können. Sigrid Blenke vom Polizeipräsidium Ravensburg, Referat Prävention (Außenstelle Bodenseekreis) und Polizei-Boxweltmeisterin Melike Gündemir berichten aus ihrem Alltag. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich unter www.vhs-fn.de. Der Eintritt ist frei. Der gleiche Vortrag findet außerdem am Donnerstag, 4. Dezember, 18.30 Uhr in der Stadtbücherei Tettnang, Schlossstraße 9 bis 11, statt. Eine kostenlose Kartenreservierung ist über www.stadtbuecherei-tettnang.de möglich.
Für viele Frauen und manche Männer kann das eigene Zuhause ein Ort des Schreckens sein. In Deutschland stirbt alle zweieinhalb Tage eine Frau durch die Gewalttat ihres Partners oder Ex-Partners und jede dritte Frau ist mindestens einmal in ihrem Leben von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner.
Gewalt hat viele Facetten
Zu häuslicher Gewalt zählen nicht nur Schläge. Körperliche Gewalt ist nur eine Form von Gewalt, die auf Macht und Kontrolle zielt. Betroffene sind häufig auch psychischer Gewalt wie Demütigungen, Drohungen, Einschüchterungen, sozialer Isolation oder wirtschaftlichem Druck ausgesetzt. Meistens beginnt häusliche Gewalt schleichend. Umso wichtiger ist es, Warnsignale frühzeitig zu erkennen. Anfangs ist der Partner oder die Partnerin vielleicht immer wieder launisch und aggressiv und „rastet schnell aus“. Dann können Beleidigungen, Demütigungen und seelische Grausamkeit folgen. Der Partner oder die Partnerin beginnt dann beispielsweis damit, finanzielle Ausgaben, soziale Kontakte oder das Handy zu kontrollieren.
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen und Orange Days
Am 25. November rufen die Vereinten Nationen mit dem „Internationen Tag gegen Gewalt an Frauen“ weltweit Menschen und Institutionen auf, sich gegen Gewalt an Frauen einzusetzen. Zugleich ist dies auch der Auftakt zum Aktionszeitraum der sogenannten „Orange Days“. Als äußeres Zeichen dieser Kampagne sind auch in dieser Zeit verschiedene Gebäude orangefarben beleuchtet. Gewalt an Frauen und Mädchen ist weltweit die häufigste Menschenrechtsverletzung.