Hauptversammlung der Feuerwehr Friedrichshafen

Rückblick, Ausblick und ein bewegender Abschied

Zwei Männer halten eine Urkunde in den Händen
Oberbürgermeister Simon Blümcke verabschiedete Werner Späth aus dem aktiven Feuerwehrdienst und dankte ihm für seinen überdurchschnittlichen Einsatz für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt.

Bei der diesjährigen Hauptversammlung der Feuerwehr Friedrichshafen wurde deutlich, wie vielfältig, fordernd und leistungsstark die Einsätze in den vergangenen Jahren waren. Gleichzeitig markierte der Abend auch das Ende einer Ära: Hauptbrandmeister Werner Späth wurde nach über 48 Jahren aktiver Dienstzeit würdevoll verabschiedet.

Unter den Gästen an diesem Abend waren Oberbürgermeister Simon Blümcke, Bürgermeister Dieter Stauber, Vertreter des Gemeinderates, der Verwaltung und der gesamten Blaulichtfamilie, Kreisbrandmeister Alexander Amann sowie Vertreter anderer Feuerwehren. 

Rückblick auf ereignisreiche Jahre

Seit der letzten Hauptversammlung im März 2023 liegt eine arbeitsintensive Zeit hinter der Feuerwehr Friedrichshafen. Die Einsatzzahlen stiegen weiter an: Nach dem bisherigen Rekordjahr 2023 mit 1.251 Einsätzen wurde 2024 mit 1.282 Einsätzen erneut ein Höchstwert erreicht. Der aktuelle Durchschnitt über zweieinhalb Jahre liegt bei 1.303 Einsätzen jährlich – das sind rund 25 Einsätze pro Woche. Im Vergleich dazu lag der Fünfjahresdurchschnitt zuvor bei 1.024 Einsätzen pro Jahr.

Besondere Einsätze in den vergangenen Jahren waren unter anderem ein Carportbrand mit Übergriff auf ein Wohnhaus, mehrere Fahrzeugbrände in Tiefgaragen, Unwetterlagen im Juli 2023 und Mai 2024, ein Brand in einer Fachklinik sowie das Jahrhundert-Hochwasser in Meckenbeuren.

Beeindruckend ist auch das ehren- und hauptamtlich geleistete Engagement: Insgesamt wurden in den vergangenen zweieinhalb Jahren 82.957 Stunden Dienst geleistet – durchschnittlich über 30.000 Stunden jährlich, ohne die zahlreichen weiteren Aus- und Fortbildungsstunden.

Aktuell gehören 557 Angehörige der Feuerwehr Friedrichshafen an: 339 Mitglieder in den verschiedenen Einsatzabteilungen, 127 in den Jugendfeuerwehren und 91 in den Alters- und Ehrenabteilungen.

Auch organisatorisch wurden wichtige Fortschritte gemacht: Die Stadt Friedrichshafen investierte zum Beispiel in drei leistungsstarke Abrollbehälter für Notstromversorgung, aktualisierte den Notfallplan und definierte Notfalltreffpunkte und sogenannte Leuchttürme für Krisensituationen.

Zukünftige Herausforderungen sind bereits in Planung: die Umstellung auf eine neue Verwaltungssoftware, der Aufbau einer digitalen Lernplattform, eine Einsatz-App und digitale Führungsunterstützung für Einsatzfahrzeuge. Zum Jahresbeginn 2026 startet außerdem die vierte Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans sowie eine Organisationsuntersuchung.

Verabschiedung von Hauptbrandmeister Werner Späth

Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Verabschiedung von Hauptbrandmeister Werner Späth, der zum 30. Oktober 2025 altersbedingt aus dem aktiven Einsatzdienst ausscheidet.

Werner Späth trat 1977 in die Feuerwehr Ailingen ein und prägte über Jahrzehnte hinweg das Feuerwehrwesen in Friedrichshafen und im gesamten Bodenseekreis entscheidend mit. Er absolvierte zahlreiche Führungslehrgänge, war Jugendfeuerwehrwart, langjähriges Mitglied im Gesamtausschuss, stellvertretender Abteilungskommandant, Abteilungskommandant und seit 2003 ununterbrochen stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Friedrichshafen.

Als Ausbilder, Einsatzleiter, Obmann im Landkreis, Schiedsrichter und nicht zuletzt als verlässliches Bindeglied zwischen den Abteilungen, der Verwaltung und der Kommunalpolitik setzte er Maßstäbe. Über 48 Jahre Dienstzeit stehen für außergewöhnliches Engagement, Fachwissen und Kameradschaft.

„In deiner Dienstzeit als stellvertretender Kommandant und dem herausragenden und mehr als überdurchschnittlichen Einsatz für die Feuerwehr Friedrichshafen, mit deinen Kompetenzen und deiner kameradschaftlichen Art hast Du in all den Jahren wesentliche Führungsaufgaben übernommen, zum Wohl der Feuerwehr Friedrichshafen und der gesamten Region“, so Kommandant Felix Engesser. 

In der Zeit als stellvertretender Kommandant hat Werner Späth immer Verantwortung übernommen, Weitblick gezeigt und mit ruhiger Hand geführt. Sein Wissen, seine Erfahrung und seine ruhige, sachliche Art haben die Feuerwehr Friedrichshafen geprägt. Egal zu welcher Uhrzeit, egal an welchem Tag – Werner Späth war immer für die Feuerwehr und die Kameradinnen und Kameraden zur Stelle.

Die Feuerwehr Friedrichshafen und die Stadtverwaltung danken Hauptbrandmeister Werner Späth für seinen herausragenden Einsatz, seine jahrzehntelange Loyalität und seine tief verwurzelte Leidenschaft für die Feuerwehr Friedrichshafen – ein Vorbild, das weit über die Stadtgrenzen wirkt. 

„Lieber Werner, du trittst jetzt in die Altersabteilung ein - aber du gehst nicht wirklich. Denn du bleibst ein Teil unserer Feuerwehrfamilie. Wir hoffen, dass du uns auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehst, bei Übungen, Festen oder einfach beim kameradschaftlichen Zusammensein“, so Kommandant Engesser.

Als Dank für seinen Einsatz über fast ein halbes Jahrhundert wurde Werner Späth zum Ehrenmitglied der Feuerwehr ernannt.