Donnerstag, 15. Mai 2025

Ein Baum mehr: Fridolin-Endraß-Platz ist umgestaltet

Die Umgestaltung des Fridolin-Endraß-Platzes ist abgeschlossen und ein gelungenes Beispiel von bürgerschaftlichem Engagement.
Platz mit Mahnmal aus glasiertem Backstein mit Bäumen dazwischen
Künftig spenden die neu gepflanzten Ulmen Schatten auf dem Friedolin-Endraß-Platz. Etwas Geduld ist aber noch gefragt.

Angestoßen durch die Anwohnerinnen und Anwohner des Quartiers wurde bereits Anfang 2024 mit der Entsiegelung des Platzes in der Häfler Nordstadt begonnen. Nach und nach ersetzten Pflanzbeete die nicht benötigten rund 200 Quadratmeter Asphaltfläche. Jetzt hat der Fridolin-Endraß-Platz nicht nur mehr Grünflächen, sondern auch einen Sitzplatz mit einer Pergola und einen Baum mehr. In Kürze machen geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen den Aufenthalt auch noch sicherer. Neue Markierungen und Kipp-Poller reduzieren dann die Geschwindigkeit und lenken den Verkehr.

„Mein Dank gilt nicht nur den Anwohnerinnen und Anwohnern des Fridolin-Endraß-Platzes und dem Künstler des Mahnmals, Klaus Schultze, sondern auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilung Stadtgrün. Die Mühe hat sich gelohnt. Die Aufenthaltsqualität auf dem Fridolin-Endraß-Platz hat sich deutlich gesteigert“, sagt Erster Bürgermeister Fabian Müller. „Der Platz ist der Erinnerung an den Arbeiterwiderstand gegen den Nationalsozialismus gewidmet, die so mehr Raum bekommt und lebendig bleibt.“

Die Anwohnerinnen und Anwohner, die sich als Endraß-Treff organisieren, haben sowohl bei der Planung mitgestaltet, als auch die Beete mit lang blühenden, insektenfreundlichen Stauden und Sträuchern bepflanzt. Aus Mitteln des Förderbudgets für bürgerschaftliches Engagement wurden Pflegeutensilien beschafft, um die Pflege des blühenden Beetes sowie des Kräuter- und Naschbeets übernehmen zu können. Da die neuen Grünflächen unmittelbar an vorhandene Baumstandorte angrenzen, profitieren auch die Bäume von den entsiegelten Flächen.

Weil auf dem Platz rund um das Mahnmal zum Arbeiterwiderstand gegen das NS-Regime in Friedrichshafen Schatten fehlte und einige Bäume bereits kränkelten, wurden in Absprache mit Klaus Schultze, Künstler des Mahnmals aus Überlingen, die ursprünglichen Ahorne durch klimatolerante Ulmen ersetzt. Ein zusätzlicher Baum steht jetzt in der Mitte des Mahnmals aus farbig glasiertem Backstein, das 1997 entstanden ist. Es soll die damals herrschende beklemmende Situation in der Nazi-Diktatur von 1933 bis 1945 darstellen. Geplant ist, dass eine neue Tafel die Hintergründe des Mahnmals erläutert.

Dass der Fridolin-Endraß-Platz ein lebendiger Quartiersplatz wird, dafür setzen sich die Anwohnerinnen und Anwohner mit viel Engagement ein. Bereits 2019 hatte sich eine Gruppe von Anwohnern zusammengefunden, um „für ihr Quartier etwas zu machen“.

„Im April haben wir bei unserem Frühlingsfest die Umgestaltung des Platzes gefeiert“, sagen Simone Syré und Barbara Wagner, die den Endraß-Treff mit organisieren. „Inzwischen sprießen die Pflanzen, die Blätter der Bäume sind da und der Platz hat sich gewandelt. Die Pergola ist jetzt ein guter Treffpunkt für unsere Hockete jeden ersten Freitag im Monat, zu der jede und jeder etwas mitbringt.“