Bikepacking Abenteuer zum Kameradschaftsausflug
Madeline Kaiser, Steffen Schmidt, Alan Dittrich und David Fischinger aus der Ehrenamtlichen Abteilung Friedrichshafen wagten in diesem Jahr ein ganz besonderes Abenteuer im Rahmen des Kameradschaftsausfluges: Am 29. September 2025 starteten sie mit dem Fahrrad zu einer viertägigen Tour quer über die Alpen – mit dem eindrucksvollen Ziel Mailand, wo sie schließlich auf die anderen Teilnehmenden des Feuerwehrausflugs trafen.
Was die vier auf ihrer Reise erlebten, war weit mehr als nur eine sportliche Herausforderung – es war eine Tour voller landschaftlicher Höhepunkte, gemeinsamer Erlebnisse und echter Kameradschaft.

Die Fahrräder waren gepackt, die Sonne lachte vom Himmel, und die Stimmung war bestens: So starteten vier motivierte Mitglieder der Abteilung Friedrichshafen zu einem ganz besonderen Kameradschaftsausflug – einem Bikepacking-Abenteuer.
Erster Tag: Startetappe entlang des Bodenseeradweges und dem Alpenrhein
Ausgangspunkt war die Feuerwache, von wo aus die Route zunächst dem bekannten Bodenseeradweg folgte. Mit Rückenwind und guter Laune führte die Strecke durch malerische Landschaften bis zur Alpenrheinbrücke zwischen Hard und Fußach – dem Punkt, an dem die Gruppe den touristisch bekannten Weg verließ und in ihr persönliches Abenteuer entlang des Alpenrheins eintauchte.
Ab hier begleitete der Fluss die Radler in seiner ganzen Vielfalt: Vom begradigten Kanal wandelte sich der Alpenrhein allmählich zu einem wilden, natürlichen Bergfluss – ein beeindruckendes Naturschauspiel, das unterwegs immer wieder zu kurzen Stopps und Staunen einlud.
Nach insgesamt rund 100 Kilometern und etwa 350 bewältigten Höhenmetern erreichte das Team schließlich die Unterkunft in Triesen im Fürstentum Liechtenstein. Müde, aber zufrieden und um viele gemeinsame Eindrücke reicher, ließen die vier Radler den Abend in kameradschaftlicher Runde ausklingen.
Zweiter Tag: Höhenmeter, Naturwunder und ein Wiedersehen in der Rofflaschlucht
Am frühen Morgen des zweiten Tages ging es gut gestärkt und mit frischer Motivation weiter. Noch immer begleitete der Alpenrhein die Gruppe – sein Lauf führte sie nun tiefer hinein in die Schweiz, bis in die älteste Stadt des Landes: Chur. Wie geplant verabschiedete sich dort Madeline vorerst von der Gruppe und stieg in das Postauto, um die bevorstehenden, kräftezehrenden Höhenmeter zu umgehen und zur nächsten Unterkunft zu gelangen.
Für Steffen, Alan und David begann nun der anstrengendste Teil der Tour: Etwa 50 Kilometer lagen noch vor ihnen – gespickt mit rund 900 Höhenmetern. Doch die Anstrengung wurde mehr als belohnt. Der Weg führte fernab vielbefahrener Straßen durch beeindruckende Landschaften – vorbei an steilen Felswänden, durch enge Täler und über kleine Bergstraßen, die immer wieder neue Panoramen eröffneten.
Ein besonderes Highlight war die Fahrt durch die sagenumwobene Viamala-Schlucht. Die Kombination aus dramatischer Kulisse, frischer Bergluft und dem Gefühl, sich Meter für Meter nach oben zu kämpfen, machte diese Etappe zu einem unvergesslichen Erlebnis. Trotz der anspruchsvollen Strecke war die Fahrt durch diese märchenhafte Region ein echter Genuss.
Am Nachmittag erreichten schließlich auch die drei Höhenmeterbezwinger ihre Unterkunft in der Rofflaschlucht, wo sie herzlich von ihrer Wegbegleiterin Madeline empfangen wurden. Müde, aber glücklich, klang der Tag inmitten der eindrucksvollen Bergwelt gemütlich aus – mit dem Wissen, wieder ein Stück näher an das gemeinsame Ziel gerückt zu sein.
Dritter Tag: Königsetappe über den San-Bernardino-Pass – Schnee, Serpentinen und stolze Gesichter
Nach zwei bereits fordernden Tagen wartete am dritten Tag die wohl größte Herausforderung der gesamten Tour auf das Team. Bereits früh um 07:30 Uhr saßen die vier wieder im Sattel – und kaum losgefahren, begann auch schon der Anstieg. Ziel war der San-Bernardino-Pass auf beeindruckenden 2.066 Metern Höhe.
Rund 30 Kilometer bergauf lagen vor ihnen – mit satten 1.200 Höhenmetern, verteilt auf unzählige Serpentinen, schmale Bergstraßen und Abschnitte, die einem Bilderbuch aus den Alpen hätten entspringen können. Während sich Steffen, Alan und David Meter für Meter durch die Höhe kämpften, wählte Madeline erneut das Postauto, um den höchsten Punkt der Reise zu erreichen und den anderen oben entgegenzufahren.
Die Wiedervereinigung am Pass war kurz, aber herzlich – denn bei frostigen 0 °C, eisigem Wind und leichtem Schneefall blieb kaum Zeit, die spektakuläre Aussicht und den Erfolg der letzten Stunden gebührend zu feiern. Kälte und Wind forderten schnelle Entscheidungen – also hieß es: Radhandschuhe an, Jacken zu und ab in die rasante Talfahrt.
Die rasante Abfahrt vom San-Bernardino-Pass brachte nicht nur ein Stück Erholung für die beanspruchten Oberschenkel, sondern auch neue Energie. Der Fahrtwind, die wärmende Sonne in den tiefer gelegenen Tälern und die atemberaubende Kulisse wirkten wie ein Frischekick. So ging es mit neuem Schwung weiter durch das Misox-Tal – vorbei an Lostallo, durch das charmante Roveredo und weiter in Richtung Bellinzona.
Mit jedem Kilometer wurde die Umgebung südländischer, das Klima milder und die Vegetation üppiger – Palmen, Weinreben und das glitzernde Wasser des Lago Maggiore rückten näher. Doch auch wenn der See erreicht war, bedeutete das noch lange nicht das Ende der Tagesetappe. Vom nördlichsten Punkt aus musste der Lago Maggiore fast komplett entlang seiner Ostseite durchquert werden – eine traumhafte, aber fordernde Strecke.
Die Straße schlängelte sich unmittelbar am Seeufer entlang – mit Ausblicken, die einem Postkartenmotiv würdig waren. Dennoch: Die Erschöpfung war inzwischen deutlich spürbar. Jeder Höhenmeter, jede Kurve forderte Konzentration und Durchhaltevermögen. Die Sonne senkte sich bereits hinter den Hügeln, als die vier schließlich ihre Unterkunft in Leggiuno, am südlichen Ende des Sees, erreichten – kurz nach Sonnenuntergang, müde, aber stolz.
Mit 154 gefahrenen Kilometern und 1.874 erklommenen Höhenmetern war dies die längste und wohl anspruchsvollste Tagesetappe der gesamten Tour – ein echter Kraftakt, der allen alles abverlangte, aber auch unvergessliche Eindrücke hinterließ.
Vierter Tag: Finale in Mailand – Ein Ziel, das alles übertrifft
Der letzte Tag der Tour brach an – und mit ihm die Vorfreude auf das große Finale: Das Treffen mit den restlichen Kameraden in Mailand. In den frühen Morgenstunden verabschiedete sich das Bikepacking-Team vom idyllischen Lago Maggiore und machte sich auf den Weg zur italienischen Metropole.
Die Route führte zunächst entlang eines langen Wasserkanals – eine eher eintönige, aber flache Strecke, die es erlaubte, den Beinen nach den vergangenen Tagen ein wenig Erholung zu gönnen. Bei gewohnt guter Stimmung, den gewohnten Pausen und einem letzten gemeinsamen Restaurantbesuch – inklusive echter italienischer Pizza – rückte Mailand stetig näher.
Mit den ersten Vororten änderte sich das Bild: Die Ruhe der Radwege wich dem geschäftigen Verkehr der Großstadt. Jetzt war volle Konzentration gefragt. Zwischen hupenden Autos, Rollern und Bussen galt es, sich als Team durch das dichte Verkehrsnetz zu manövrieren. Doch wie alle Herausforderungen der vergangenen Tage wurde auch diese unfallfrei und mit Teamgeist gemeistert.
Und dann war er da – der Moment, auf den alle hingearbeitet hatten: Plötzlich öffnete sich der Blick auf das Herz der Stadt, und die vier standen vor dem imposanten Dom von Mailand. Ein Anblick, der Gänsehaut verursachte – und ein würdiger Schlusspunkt unter ein Abenteuer, das allen lange in Erinnerung bleiben wird.
Am Ende standen 436 gefahrene Kilometer, 3.670 überwundene Höhenmeter – und noch viel mehr an gemeinsamer Erfahrung: Landschaftliche Vielfalt, sportliche Herausforderung, Teamgeist und echte Kameradschaft machten diese Tour zu etwas ganz Besonderem.
Ein großes Abenteuer, das gezeigt hat, was möglich ist, wenn man zusammenhält – und das definitiv nach Wiederholung ruft.