Baumfällarbeiten im Seewald wegen Borkenkäferbefall

Die Stadt Friedrichshafen führt im Seewald in den kommenden Wochen Baumfällarbeiten durch. Grund ist der Befall durch Borkenkäfer an Fichten.

Die anhaltend warmen und trockenen Sommer der vergangenen Jahre haben die Ausbreitung des Borkenkäfers deutlich begünstigt. Durch den Klimawandel verlängert sich die Vegetationsperiode, so dass die Käfer inzwischen mehrere Generationen pro Jahr entwickeln können. Dies führt zu einer erheblichen Zunahme des Befalls auf ohnehin geschwächten Bäumen.

Im Frühjahr herrschten zunächst ausgeprägte Trockenphasen, gefolgt von häufigen und intensiven Niederschlägen. Diese zunehmenden Witterungsextreme stellen für Fichten eine besondere Belastung dar. Insbesondere im Seewald reagieren die Bäume empfindlich auf die wechselnden Bedingungen. Auf staunassen Böden leiden sie unter Sauerstoffmangel im Wurzelraum, während Trockenperioden zu Wassermangel und eingeschränkter Harzbildung führen. Beides schwächt die natürliche Abwehrkraft der Bäume und erhöht ihre Anfälligkeit gegenüber dem Borkenkäfer.

Von Borkenkäfern befallene Fichten werden ab sofort bis etwa Anfang Dezember entnommen. Insbesondere kommt es auch entlang des Trimm-Dich-Pfades zu Einschränkungen. Während der Arbeiten müssen einzelne Wege aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt werden. Die Stadt bittet alle Waldbesucherinnen und Waldbesucher, die Absperrungen und Hinweisschilder zu beachten.

Mit den Maßnahmen soll eine weitere Ausbreitung des Borkenkäfers verhindert und die Verkehrssicherheit im Stadtwald gewährleistet werden. Die Arbeiten werden äußerst schonend vorgenommen, so dass die sich bereits auf der Fläche befindende Naturverjüngung die entstandenen Lücken umgehend wieder schließen kann. An Stellen ohne bereits vorhandene Jungpflanzen ist im Anschluss eine gezielte Wiederaufforstung vorgesehen, bei der klimaresistentere Baumarten wie Stieleiche, Flatterulme oder Erle eingesetzt werden, die mit den schwierigen Bodenverhältnissen besser zurechtkommen. Ziel ist es, die langfristige Stabilität und Anpassungsfähigkeit des Stadtwaldes an veränderte klimatische Bedingungen zu sichern.

Für Rückfragen steht die Revierleiterin des Stadtwaldes Karin Beer telefonisch unter der Nummer 07541 203-54646 oder per E-Mail an zur Verfügung.