Hafthaus

Donnerstag, 26. April 2012
Bild zur Veranstaltung: Hafthaus

von Ralf-Günter Krolkiewicz
theater 89, Berlin

Selten stockte einem der Atem im Theater so sehr wie bei der Uraufführung von Ralf-Günter Krolkiewicz' traumatischer Geschichte Hafthaus im theater 89. (Berliner Morgenpost) "Hafthaus" ist eine Reise in die DDR-Wirklichkeit, eine Reise, die frösteln lässt. Erzählt wird die Geschichte des jungen Schauspielers und Theaterregisseurs Alex Jünemann, der nach der Lesung einiger satirischer Gedichte von der Stasi verhaftet wird und ein Jahr lang durch die Hölle von Haft-Schikanen, endlosen Befragungen, haltlosen Unterstellungen, Drohungen, sinnlosem Warten, Unsicherheit und Isolation geht. Schließlich wird er gegen ein Lösegeld in den Westen abgeschoben.Es ist ein Schauspiel, das sich vor gut einem Vierteljahrhundert tatsächlich abgespielt hat. Mit "Hafthaus" hat Regisseur Hans-Joachim Frank das Erinnerungsbuch des Potsdamer Regisseurs und früheren Intendanten des Hans-Otto-Theaters, Ralf-Günter Krolkiewicz, auf die Bühne gebracht. Das Buch entstand zwanzig Jahre nach dem Strafvollzug. Krolkiewicz´ Aufzeichnungen und Erinnerungen, ergänzt durch Briefe, mit denen er und seine Freundin, die bei seiner Verhaftung erst zwanzig Jahre alt ist, ihre junge Liebe zu retten versuchen, dokumentieren eindrücklich den Übergriff des Politischen ins Private aus der Endphase der DDR. Die Inszenierung macht den repressiven Umgang des Regimes mit seinen Kritikern deutlich, innere Monologe Jünemanns - Krolkiewicz´ Alter ego - wechseln mit Szenen, die Verhöre, Häftlingsgespräche und vor allem auch den Brief-Dialog mit Freundin Nina zeigen. Ein reales Drama, das unter die Haut geht.EP: 15.00 EUR

Veranstaltungsort

Bahnhof Fischbach
Eisenbahnstr. 15
88048 Friedrichshafen
https://www.bahnhof-fischbach.de

Tipp: Alle Termine finden Sie unter kalender.friedrichshafen.de.