Kohlhaas

Theater der jungen Welt, Leipzig
AUSVERKAUFT

Eine Geschichte von Rechtssuche und Rachsucht von Marco Baliani und Remo Rostagno nach Heinrich von Kleist | aus dem Italienischen von Brigitte Korn-WimmerAb 15 Jahren, Dauer: ca. 45 MinutenAus dem Stück: "...einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit."Heinrich von Kleists Geschichte von Kohlhaas, der aus scheinbar geringfügigem Anlass zur Selbstjustiz greift und lange Zeit erfolgreich mit Gewalt gegen die staatliche Macht kämpft, ist legendär, sein Kohlhaas ist so widersprüchlich wie konsequent. Aber wie kann man einer der "rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit" sein, wie es bei Kleist heißt? Die besten Rappen des Pferdehändlers Kohlhaas werden von einem Junker willkürlich einbehalten, aufs Schlimmste zugerichtet, er selbst verhöhnt, sein Knecht zusammengeschlagen, dass er kaum am Leben bleibt. Kohlhaas zieht vor Gericht. Doch das Verfahren wird verschleppt. Beim Versuch, vom Landesherrn persönlich Recht zu bekommen, stirbt seine Frau Lisbeth. Das ist zuviel. Kohlhaas, dem das Recht alles gilt, kennt ab jetzt keine Grenzen mehr. Er rottet eine Schar Unzufriedener um sich und kämpft mit Waffen gegen den Staat und alle Bewohner, die das Unrecht decken.In einer Fassung für das Klassenzimmer stellt Regisseur Oleg Myrzak auch die Frage nach unserer Zeit, denn nicht nur vor 200 Jahren, auch vor 30 Jahren ("RAF") und selbst heute ist die Diskussion, ob und wann Gewalt gerechtfertigt sein könnte, nicht zu Ende.Presse: "Wobei Regisseur Oleg Myrzak das 200 Jahre alte Geschehen absichtsvoll ins Heute holt - da Gewalt und Willkür höchstens verdeckter stattfinden, doch mitten im Alltag - hier wie andernorts." (LVZ, Gisela Hoyer) Regie: Oleg MyrzakKostüme: Jeannette MuttschallMit: Gösta Bornschein, Detlef Vitzthum