Großes Interesse am Jahresempfang

1.400 Gäste im Hugo-Eckener-Saal und 300 Gäste im Ludwig-Dürr-Saal bildeten die Kulisse beim Jahresempfang der Stadt Friedrichshafen. Rund 650 Menschen nutzten zusätzlich die Möglichkeit, den Jahresempfang am Livestream von zu Hause aus verfolgen.
Großer gefüllter Saal mit Rängen

Zum Auftakt spielte das Stadtorchester Friedrichshafen unter der Leitung von Pietro Sarno die Ouvertüre zu „Eine Nacht in Venedig“. 

Zu Beginn seiner Ansprache sprach Oberbürgermeister Andreas Brand ernstere Themen an. „In den Vordergrund sind nach Corona andere Themen und Herausforderungen getreten: der Krieg Putins gegen die Ukraine, der unvermindert anhält, der Angriff der Hamas auf Israel, die Migration nach Europa und Deutschland, die Klimakrise, Bauernproteste und Lokführerstreiks“. 

Er stellte die Frage: Wie gehen wir in unserer Stadt damit um? Zukunft, so Brand, brauche Mut und Vertrauen. Die Zukunft werde uns aber auch Zumutungen abverlangen.

Zum Klimaschutz sagte er: „Eine Aufgabe, die wir uns heute und auf lange Sicht stellen wollen und müssen“. Friedrichshafen werde bis 2040 klimaneutral. Mit rund 6 Millionen Euro pro Jahr sei Friedrichshafen auf einem guten Weg. Dabei erwähnte er die Umgestaltung des Adenauerplatzes, die grüne Fassade am Technischen Rathaus und der Ausbau der PV-Anlagen.

Er warb dafür, dass der neue Stadtverkehr deutliche Verbesserungen mit sich brachte. Modernste Busse, verdichtete Tageszeiten und neue Haltestellen seinen Teil der Neukonzeption. Die Qualität und das Angebot für die Fahrgäste habe sich deutlich verbessert. Da bleibe nur eins appellierte er an die Gäste im Saal: „Fahren Sie mit“.

Die Friedrichstraße, so Oberbürgermeister Andreas Brand, habe für viel Gesprächsstoff gesorgt. Die Verwaltung und der Gemeinderat hätten deshalb beschlossen, nachzubessern. Dies, so Brand, stehe nun an.

Friedrichshafen wächst und damit auch die Herausforderungen an ausreichend Kinderbetreuungsplätze. Deshalb entstanden mehrere neue Kindertagesstätten. Er nannte die Kindertagesstätten in Fischbach, im Fallenbrunnen, die Kindertagesstätte Noadja, das Kinderhaus Habakuk in der Kitzenwiese, den Kindergarten Zum Guten Hirten und die Kindertagesstätten Lachenäcker und Jettenhauser Esch.  „Sie sehen, die Kleinen machen viel Arbeit, auch am Bau. Aber eben auch viel Freude und Zukunftsmusik“, so Brand.

In seiner Ansprache erwähnte Brand Themen wie den Wohnungsbau in Friedrichshafen, die Migration und den andauernden Streit um die Zeppelin-Stiftung. Und er rührte die Werbetrommel für die anstehenden Kommunal- und Europawahl am 9. Juni. „Gehen Sie zur Wahl und motivieren Sie noch Unentschlossene. Es geht um uns, um unsere Gesellschaft, um unsere Demokratie“, so Brand.

OB Brand nahm in seiner Rede auch Stellung zum Klinikum. Wichtig sei, eine umfassende, lückenlose und gründliche Aufklärung und Aufarbeitung des Sachverhalts. Dafür benötige es Zeit, die man sich jetzt geben und nehmen müsse.

Am Ende appellierte Brand, den Krisenmodus im Jahr 2024 zu verlassen und sich Ziele zu setzen, Aufgaben anzugehen und mutig Entscheidungen zu treffen. 

Nach dem Auftritt des Stadtorchesters Friedrichshafen mit Danzas Cubanas von Robert Sheldon übernahm Dr. Boris Nikolai Konrad als Gastredner. Als Gedächtnisweltmeister und Neurowissenschaftler zeigte er auf unterhaltsame Weise, wie wir unser Gedächtnis fordern können. Er zog die Gäste im Saal in seinen Vortrag ein und erhielt dafür viel Applaus.

Nach der Nationalhymne gab es dann für die Gäste ausreichend Zeit und Gelegenheit, bei einem Glas Wein und kleinen Imbiss, miteinander ins Gespräch zu kommen und auf das neue Jahr anzustoßen.

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