Ausgleichsflächen & Ökokonto

Bei Eingriffen in Natur und Landschaft durch neue Wohn- und Gewerbegebiete muss ein naturschutzfachlicher Ausgleich erbracht werden. 

Wiese

Ausgleichsflächen, auch Kompensationsflächen genannt, dienen gemäß der Eingriffsregelung nach Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) in Verbindung mit dem Baugesetzbuch (BauGB) dazu, Eingriffe in Natur und Landschaft an anderer Stelle zu kompensieren. 

Das sogenannte Kompensationsflächenmanagement umfasst die Bilanzierung des Eingriffs, die Erarbeitung von Entwicklungs- und Pflegekonzepten für Kompensationsflächen, deren Umsetzung und Pflege sowie die Erfolgskontrolle. Auf dem Ökokonto einer Kommune werden Maßnahmen vor einem etwaigen Eingriff umgesetzt, um sie dann erst zu einem späteren Zeitpunkt zu verrechnen. 

Die Stadt Friedrichshafen hat als Trägerin von baulichen Maßnahmen die Verpflichtung, ihre eigenen Ausgleichsflächen zu planen, umzusetzen und zu pflegen. Die Kosten, die der Stadt entstehen, können Baulandkäufern als Kostenerstattungsbeitrag in Rechnung gestellt werden. Um Ausgleichsmaßnahmen sinnvoll zu gestalten, werden verschiedene Maßnahmen räumlich gebündelt, damit größere zusammenhängende Flächen entstehen. 

Die Pflege und Umsetzung geschieht in Zusammenarbeit mit lokalen Landwirten und Dienstleistern. Es wird darauf geachtet, dass die Umsetzung mit regionalem Saat- und Pflanzgut geschieht und dass bodenschonende Maschinen genutzt werden.

Rinder auf Weide

Auf mehreren Ausgleichsflächen in Friedrichshafen findet die Pflege nun durch eine extensive Beweidung statt. Hier werden robuste Tierrassen, wie z.B. Galloway- oder Schottische Hochlandrinder eingesetzt, die ganzjährig oder über die Sommermonate die Flächen in niedriger Besatzung beweiden. Hier wird die Vegetation langsam abgefressen und nicht mit einem Schlag abgemäht, was zu einer geringeren Insektenmortalität führt. Auch erhöht dies die Struktur auf den Wiesen, da manche Pflanzen gemieden und manche bevorzugt werden, sodass es verschiedene Wuchshöhen gibt. Der Kot der Tiere ist für manche Insekten eine wichtige Nahrungsgrundlage. So erzielen die Rinder oder Schafe einen deutlichen Mehrwert für die Natur. 

Das Themengebiet des Kompensationsmanagements – von der Planung und Konzeption über Umsetzung und Pflege bis zur regelmäßigen Erfolgskontrolle – wird vom Sachgebiet Landschaftsplanung und Naturschutz in der Umweltabteilung fachkundig bearbeitet. Dies beinhaltet auch die Datenverwaltung sowie die Koordination der Pflege und Erfolgskontrollen.

Weitere Informationen:

Kontakt

Frau Naomi Barker
stellv. Abteilungsleitung, Landschaftsplanung und Naturschutz
Tel. +49 7541 2034645

Informationen & Sprechzeiten