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Ein langer Abend der Literatur "Nature Writing" – Bodenseefestival 2022

Montag, 23. Mai 2022, 19:30 Uhr
Bild zur Veranstaltung: Ein langer Abend der Literatur "Nature Writing" – Bodenseefestival 2022

Eine Veranstaltung im Rahmen des Internationalen Bodenseefestivals 2022

Seit einigen Jahren erobert die Natur auch den deutschen Buchmarkt. Endlich will man fast sagen. Nature Writing heißt die im angelsächsischen Sprachraum entstandene und dort längst etablierte Literaturtradition, in der sich Schreibende mit der Wahrnehmung von Natur und der Aneignung der Natur durch den Menschen auseinandersetzen. Die Reflexion über das Verhältnis von Natur und Kultur kann dabei ebenso zentral sein, wie der praktische Umgang mit dem Natürlichen. Nature Writing findet gattungsübergreifend in essayistischen, lyrischen und epischen Texten statt und ist häufig auch ein Zusammenwirken von wissenschaftlichen Fakten und persönlicher Wahrnehmung. Formal lässt sich das Genre dabei kaum fassen. An diesem langen Abend der Literatur stellen Esther Kinsky und Oswald Egger nicht nur ihre neuen Bücher vor, sondern sprechen mit Carolin Callies auch darüber, worin der besondere Reiz des Nature Writing liegt und was Natur für ihr literarisches Schaffen aber auch für sie persönlich bedeutet.

Esther Kinsky: »Rombo«

In Esther Kinskys neuem Roman »Rombo« berichten sieben Bewohnerinnen und Bewohner eines abgelegenen Bergdorfs von ihrem Leben, in dem ein schweres Erdbeben in den 1970er-Jahren tiefe Spuren hinterlassen hat, die sie langsam zu benennen lernen. Von der gemeinsamen Erfahrung von Angst und Verlust spleißen sich bald die Fäden individueller Erinnerung ab und werden zu eindringlichen und berührenden Erzählungen tiefer, älterer Versehrung. Esther Kinsky wurde 1956 geboren. Für ihr umfangreiches Werk, das Übersetzungen aus dem Polnischen, Russischen und Englischen ebenso umfasst wie Lyrik, Essays und Erzählprosa, wurde sie vielfach ausgezeichnet.

Oswald Egger: »Entweder ich habe die Fahrt am Mississippi nur geträumt, oder ich träume jetzt«

Egger folgt In seinem neuen Buch der Erinnerung an die selber unerinnerte Erfahrung österreichischer Auswanderer nach Amerika in den Jahren 1880 bis 1919, folgt den geflüsterten und inwendigen Stimmenverbindungen, den Wirbelfäden des Erzählten durch Bergwerke und Wälder bis zum großen Gewässer: Wenn im Fließgefüge von Eindrücken und Empfindungen die Sätze, Wörter und Sachen als eine Menge kleiner Inseln erscheinen, wird der Mississippi zum Mainstream der verschwiegenen Geschichte der Ideen, die zwischen den Welten im Fluss sind. Der vielfachausgezeichnete Schriftsteller Oswald Egger wurde 1963 in Südtirol geboren, ist seit 2011 Professor für Sprache und Gestalt an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel und lebt auf der Raketenstation Hombroich.

Carolin Callies, geboren 1980, ist Lyrikerin und arbeitet als selbständige Literaturvermittlerin in Ladenburg. 2020 war sie mit ihrem zweiten Gedichtband »schatullen & bredouillen« für den Clemens-Brentano-Preis nominiert und erhielt den Gerlinger Lyrikpreis. 2021 wurde ihr das Jahresstipendium des Deutschen Literaturfonds zugesprochen.

Bild: Heike Steinweg, SV

Preise

12 Euro

Veranstaltungsort & Veranstalter

Veranstaltungsort
Kiesel im k42
Karlstraße 42
88045 Friedrichshafen

Tipp: Alle Termine finden Sie unter kalender.friedrichshafen.de.