Filmfestival: Filmtage Friedrichshafen

Zum vierzehnten Mal in Folge haben die „Filmtage Friedrichshafen – Jetzt oder nie“ vom 2. bis 6. März stattgefunden. Nach der coronabedingten Online-Edition im September 2021 durften die Festivalbesucher des beliebten Filmfestivals erstmals wieder Kurzfilme, Dokus aus Deutschland, Österreich Schweiz sowie ein internationales Kinderkurzfilmprogramm live im Kiesel in Friedrichshafen erleben.
Der Höhepunkt des Festivals war erneut der Kurzfilmwettbewerb am Samstag, bei dem vierzehn Kurzfilme junger Filmregisseurinnen und –Regisseure um den mit 15.000 Euro dotierten ZF-Kurzfilmpreis sowie den Publikumspreis der ZF Kunststiftung konkurrierten. Bei bester Festivalatmosphäre wurden die verschiedensten Kurzfilme bis spät in die Nacht gemeinsam angeschaut, bevor im Anschluss die Vergabe der Preise bekannt gegeben wurde.
Die Preisjury, bestehend aus Daniel Hadenius-Ebner, Festivalleiter des internationalen Kurzfilmfestivals VIENNA SHORTS, Filmemacher und Autor Marcus H. Rosenmüller, Kulturjournalistin und Autorin Anke Sterneborg, Schauspieler Tomasz Robak sowie der Geschäftsführerin und Kuratorin der ZF Kunststiftung Regina Michel entschied sich im diesen Jahr nach einer intensiven Jurysitzung für den Kurzfilm Nackte Männer im Wald und prämierte die charmante Komödie des österreichischen Regisseurs Paul Ploberger mit dem ZF-Kurzfilmpreis in Höhe von 15.000 Euro der ZF Kunststiftung.
Die Preisjury zeigte sich „begeistert und berührt vom erfrischend anderen Blick auf die großen Szenen des Lebens, die in Nackte Männer im Wald gekonnt inszeniert werden: eine Krebsdiagnose, ein Coming Out in der Ehe, und ein Kind, das in die Welt zieht – dies alles wird originell und unterhaltsam, aber trotzdem immer wahrhaftig erzählt. Tragische Situationen werden nicht mit Schock oder Entsetzen, sondern mit Leichtigkeit eingefangen. Peinliche oder mit Scham behaftete Momente werden nie ins Lächerliche gezogen, sondern mit Menschlichkeit und entwaffnendem Humor gedreht. Obwohl die Handlungsstränge sich immer bizarrer zuspitzen, bleiben sie im echten Leben geerdet und auf sympathische Weise glaubhaft“. So die Begründung der Jury, die sich zudem zutiefst beindruckt zeigte von der „feinen Balance aus Präzision und Wahrhaftigkeit der Komödie und dem kompletten Schauspielensemble, das bis in die kleinste Nebenrolle berührt.“
Der Publikumspreis der ZF Kunststiftung in Höhe von 1.000 Euro ging ebenfalls an die Komödie von Paul Ploberger. Dieser zeigte sich überwältigt und zu tiefst berührt von der Jury- sowie der Publikumsentscheidung und bedankte sich sichtlich überwältigt bei Jury und Publikum. Mit einem letzten Flimmern des Gewinnerfilms sowie einem intensiven Doku-Sonntag schloss das Festival am Montag ab.
Das Festivalteam um Leiterin Melanie Eisele vom Kulturbüro Friedrichshafen ist äußerst glücklich und dankbar für ein erfolgreiches Filmfestival und freut sich bereits auf die kommende Ausgabe im März 2024.