Mittwoch, 17. Mai 2023

Fassadenbegrünung Technisches Rathaus

Der Charlottenhof wird umgestaltet. Eine großflächige Fassadenbegrünung vor der Südfassade des Technischen Rathauses soll der urbanen Erwärmung entgegenwirken, die innerstädtische Verdunstung und Kühlung in den Sommermonaten unterstützen und die Fassaden- und Innenraumtemperaturen senken. Zudem werden Biodiversität und Artenschutz gefördert.
Visualisierung der Fassadenbegrünung am Techischen Rathaus
Visualisierung: raderschallpartner ag

Der Charlottenhof wurde 2002 als neues innerstädtisches Zentrum auf dem ehemaligen Stadtwerkegelände in der Nordstadt erstellt. Der Platz mit der Baumgruppe über dem zentralen Holzdeck und der Brunnenanlage bietet eine hohe Aufenthaltsqualität. Der Baubeschluss vom 27. Juni 2022 gewährleistet eine Ergänzung der Aufenthaltsqualität mittels einer großflächigen Fassadenbegrünung vor der Südfläche des Technischen Rathauses.

Dabei bleibt die vorhandene Sitz- und Stützmauer mit Brunnenbecken und dem Wasserspiel erhalten. Die Wahrnehmbarkeit der Ladenzone und dem Arkadengang im Erdgeschoss des Technischen Rathauses wird mittels einer Auflastung der bodennahen Rankbegrünung gewährleistet, sodass sich eine neue „grüne Laube“ vor dem Arkadengang des Rathauses ergibt. Zusätzlich wurde zur weiteren Verbesserung der Nachhaltigkeit eine Fassadenbegrünung für das vierte Obergeschoss und die Bewässerung der Fassadenbegrünung über eine Regenwasserrückhaltung und -nutzung der angrenzenden Dächer geplant.

Fassadenbegrünung

Die Begrünung der Südfassade erstreckt sich vom Erdgeschoss bis zum dritten Obergeschoss als vorgestellte grüne Wandscheibe. Die Begrünung am Rankgerüst wird vor der Südfassade auf die Brunnenmauer platziert. Die Pflanzenauswahl für die Rankbegrünung besteht aus schnell und hochwachsenden Gerüstkletterpflanzen (zum Beispiel Ramblerrose, Baumwürger, Scharlachwein) sowie aus Pflanzen für den Flächenwuchs (zum Beispiel Waldrebe, Kletterrose, Geißblatt). Insgesamt sind derzeit 45 Stück Kletterpflanzen eingeplant. Im Erdgeschoss werden aufgrund der gewünschten Aus- und Einblicke in die Arkaden und Ladengeschäfte einzelne Seile entfallen. Die horizontale und flächige Bepflanzung des Pflanztroges im Erdgeschoss besteht aus artenreichen Kleinsträuchern, Stauden und Gräsern. Darüber hinaus sollen Zwiebel- und Knollenpflanzen eingesetzt werden. 

Bewässerung

Im vierten Obergeschoss wird eine Beschattung der Glasfassade über eine vorgesetzte Trogbepflanzung mit heimischen Stauden und Sträuchern erfolgen. Zur Regenwasserrückhaltung und -nutzung und somit zur Sicherstellung einer nachhaltigen Bewässerung im Sinne der „Schwammstadt“ wird unter dem Markthallenvorplatz eine Zisterne eingesetzt, die das Regenwasser auffängt und speichert. Aufgrund des Klimawandels treten immer häufiger Starkregen und Überschwemmungen auf. Das Konzept der „Schwammstadt“ trägt dazu bei die Überlastung der bestehenden der Kanalisation zu verringern. Gleichzeitig wird über Versickerung und Verdunstung ein Beitrag zur Kleinklimaverbesserung geleistet und ein Teil des anfallenden Regenwassers wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt.

Klimaanpassung

Die Fassadenbegrünung ist eine effektive Maßnahme zur Klimaanpassung und ein wichtiger Baustein in der Klimaanpassungsstrategie der Stadt. Sie soll der urbanen Erwärmung entgegenwirken, die innerstädtische Verdunstung und Kühlung in den Sommermonaten unterstützen und die Fassaden- und Innenraumtemperaturen senken. Die zusätzliche Biomasse von rund 24.000 Kilogramm erhöht zudem die Biodiversität und fördert den Artenschutz. Parallel zu der Fassadenbegrünung werden Photovoltaikelemente auf dem Dach des bestehenden Technischen Rathauses und auf die oberste Ebene des Rankgerüstes der Fassadenbegrünung montiert.

Kosten

Die voraussichtlichen Kosten liegen bei knapp über einer Millionen Euro.

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