Unfallkommission: Unfälle gingen im Jahr 2022 zurück

Zu hohe Geschwindigkeit, Unaufmerksamkeit, fehlender Überblick – jedes Jahr kommt es auf den Straßen in Friedrichshafen zu Verkehrsunfällen. Dort, wo sich Unfälle häufen, nimmt die Unfallkommission mit Vertretern des Amtes für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung, des Stadtbauamtes, der Polizei, des Regierungspräsidiums und des Straßenbauamtes des Landratsamtes die Stellen unter die Lupe.

Die Unfallstatistik macht deutlich: 2022 sind die Unfälle im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Einige Unfallhäufungsstellen sind weggefallen, wie beispielsweise die Kreuzung Albrechtstraße / Glärnischstraße, der Kreisel Meistershofener Straße / Am Riedlewald, die Kreuzung Ravensburger Straße, Dietostraße und am Seewald.

2022 kamen aber auch fünf neue Unfallhäufungsstellen dazu: Kreisel Ehlersstraße/Mühlöschstraße/Flugplatzstraße, Kreisverkehr Äußere Ailinger Straße/Kornblumenstraße/Graf-von-Soden-Platz, B30 Paulinenstraße/Montfortstraße/Ailinger Straße, B 31 Friedrichstraße /Olgastraße und die Messestraße zur B 31.

Waren es 2021 noch 17 Unfallhäufigkeitsstellen, sind sie 2022 auf 16 zurückgegangen.

Insgesamt verunglückten 296 Personen, dabei wurden 48 Menschen schwer verletzt und 248 wurden leicht verletzt. Erfreulicherweise gab es keine tödlichen Unfälle. Der Rückgang der Unfälle ist zum Teil auf die Eröffnung der B 31-neu zurückzuführen, da sich dadurch der Verkehr in der Innenstadt verringert hat. Die Kommission geht davon aus, dass die Zahl der Unfälle wieder zunehmen kann, da die Corona-Pandemie nicht mehr in den Maßen aktuell ist. Dadurch wird der Verkehr auf den Straßen wieder zunehmen, weil die Menschen weniger im Homeoffice arbeiten und wieder häufiger Veranstaltungen besuchen.

Aufgabe und Ziel der Unfallkommission ist es, Unfallschwerpunkte zu erkennen, diese auszuwerten und geeignete Maßnahmen zu treffen, um diese Schwerpunkte zu entschärfen und so die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer zu verbessern. Um dies festzustellen, erfasst und wertet die Polizei die Verkehrsunfälle aus. Einberufen wird die Unfallkommission einmal pro Jahr von der zuständigen Straßenverkehrsbehörde im Amt für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung.

In der Sitzung der Kommission analysieren die Fachleute gemeinsam anhand der Unfalldaten, Ursache und Hergang der Unfälle, prüfen die Situation und beraten, ob durch straßenbautechnische und verkehrsrechtliche Maßnahmen der Unfallschwerpunkt entschärft werden kann.

„Die beschlossenen Maßnahmen werden mit hoher Priorität von der Verkehrsbehörde des Amtes für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung und den jeweiligen Straßenbaubehörden umgesetzt“, erklärt Stefan Dunkenberger, Leiter der Abteilung Mobilität und Verkehr.

Neue Unfallhäufungsstellen sind:
Kreisel Ehlersstraße/Mühlöschstraße und Flugplatzstraße:
Es handelt sich um einen großen Knotenpunkt mit einer Abbiegespur. 2022 ereigneten sich fünf Unfälle. Um die Sichtverhältnisse zu verbessern, wurde eine Umleitungstafel versetzt. Die Situation wird weiterhin beobachtet werden.

Kreisel Äußere Ailinger Straße/Kornblumenstraße/Graf-von-Soden-Platz: 2022 wurden an diesem Kreisel fünf Unfälle aufgenommen. Der Kreisel wurde saniert und die Fußgängerüberwege und die Markierungen der Piktogramme in Farbe aufgemalt. Diese müssen noch dauerhaft aufgebracht werden. Die Örtlichkeit sowie die Bepflanzung in der Nähe des Kreisels werden weiterhin beobachtet. Weitere Maßnahmen sind derzeit nicht zu ergreifen.

Paulinenstraße/Montfortstraße/Ailinger Straße: An dieser Stelle ereigneten sich vier Unfälle, bei denen Radfahrer und Pedelecfahrer beteiligt waren. Auffällig ist, dass ein Teil der Unfälle sich bei Dämmerung ereignet hat. . Die Beleuchtung des Knotenpunkts wird überprüft.

Friedrichstraße/Olgastraße: 2022 ereigneten sich hier vier Unfälle. Der Abschnitt wurde im Rahmen der Umgestaltung der Friedrichstraße zu einem Kreisel umgebaut. wird Die Örtlichkeit wird weiterhin beobachtet.

Messestraße zur B 31: Hier wurden 2022 drei Unfälle aufgenommen. Die Kreuzung ist mit einer Ampelanlage signalisiert. Die Ampelschaltung wird überprüft. Folgende Unfallhäufungsstellen wurden auch 2022 als solche eingestuft:

Auf dem Maybachplatz und der Colsmanstraße gab es 2022 keinen Unfall mit Personenschaden. Am Maybachplatz ist nach der Freigabe der B 31-neu der Verkehr deutlich zurückgegangen.

Am Hinteren Hafen gab es 2022 ebenfalls keinen Unfall mit Personenschaden, so dass die Lage derzeit unauffällig ist.

In der Eugen- und Olgastraße gab es 2022 einen Unfall. Die Situation vor Ort hat sich positiv entwickelt. Die Markierungen wurden verbessert und die Ampelmasten entfernt. Außerdem haben sich die Verkehrsteilnehmenden inzwischen an die Verkehrsführung gewöhnt.

Hirschlatter Straße und Habratsweiler Straße: 2022 wurde dort ein Unfall mit Personenschaden aufgenommen. Radler waren nicht beteiligt. Die Fahrradunfälle haben abgenommen, nachdem die Rad-Furt-Markierung verbessert und die Radpiktogramme angebracht wurden.

Stadt, Polizei und Unfallkommission werden die Verkehrssituation in Friedrichshafen weiterhin aufmerksam im Auge behalten und in dringenden Fällen auch kurzfristig nach einer Lösung suchen.

Insgesamt ist festzustellen, dass sich die Unfallhäufungsstellen in eine positive Richtung entwickelt haben. Die Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit auf den Straßen zeigen Wirkung.

Was sind Unfallhäufigkeitsstellen?
Dabei handelt es sich um Örtlichkeiten, in denen es im vergangenen Jahr beziehungsweise in den vergangenen drei Jahren zu einer Häufigkeit von gleichgelagerten Unfällen kam. Die Unfallstatistik ist Grundlage für die Stadt, an bestimmten Stellen im Stadtgebiet wie beispielsweise an Kreuzungen, Kreisverkehren oder auch abbiegenden Straßen Veränderungen auf den Weg zu bringen, um mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu schaffen.